Die deutsche Nationalmannschaft bleibt gegen die großen Fußball-Länder weiterhin erfolglos. Gegen Europameister Frankreich verlor die DFB-Elf mit 3:0 (0:1) und verabschiedete sich mit einer Niederlage aus dem Fußball-Jahr 2003. Die Treffer für die technisch überlegene "Equipe tricolore" erzielten Thierry Henry (21.) und David Trezeguet (55. und 81.).
Dabei hatte die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in der Anfangsphase der Partie, die auf Wunsch der übertragenden TV-Sender in Deutschland und Frankreich wegen der Berichterstattung über die Terroranschläge in der Türkei sowie das Schiffsunglück in der Heimat der Gäste mit rund 20 Minuten Verspätung und einer Gedenkminute begann, zunächst gefällig mitgespielt. Vor 53.574 Zuschauern in der ausverkauften Arena AufSchalke hatten indes die von Superstar Zinedine Zidane einmal mehr brillant inspirierten Franzosen die erste Torgelegenheit: Stürmerstar Henry vom englischen Spitzenklub Arsenal London verfehlte allerdings mit einem Schuss auf Vorarbeit von David Trezeguet freistehend aus 20 Metern noch das Ziel.
Henry nutzt genaue Flanke
Nur 180 Sekunden später hatte auf der anderen Seite die DFB-Auswahl bei der Premiere ihrer künftigen Auswärts-Trikots eine hervorragende Möglichkeit, als der Stuttgarter Kevin Kuranyi nach einer hervorragenden Einzelleistung nur die Latte des französischen Tores traf. In der 21. Minute gerieten die Hausherren aber doch in Rückstand: Henry nutzte eine präzise Flanke von Bayern-"Legionär" Bixente Lizarazu per Kopf zu seinem 26. Länderspieltreffer.
Vor der Pause hatte die deutsche Elf allerdings noch mehrere gute Möglichkeiten zum Ausgleich. Doch der französische Torwart Gregory Coupet von Münchens Champions-League-Gegner Olympique Lyon vereitelte die Chancen von "Jubilar" Jeremies (22.) sowie Bayern-Star Michael Ballack (23. und 28.). Neun Minuten vor der Pause vergab zudem der Berliner Fredi Bobic aus aussichtsreicher Position.
Bobic und Kuranyi ohne Glück
"Wir müssen den Druck erhöhen und unsere Chancen nutzen", monierte Völlers Assistent Michael Skibbe in der Pause die Mängel im Offensivspiel der Platzherren. Zwar hätte der Bundestrainer nach den ersten 45 Minuten "ein Unentschieden für gerechter" gehalten, doch von den Flügeln erhielten die Stürmer Bobic und Kuranyi keine brauchbaren Flanken. Zudem stellten Frankreichs schnelle und trickreiche Spitzen Henry und Trezeguet die neuformierte deutsche Vierer-Kette ein ums andere Mal vor große Probleme.
Entgegen der Erwartungen von Völler und Skibbe geriet der zweite Durchgang jedoch zu einer Machtdemonstration der Gäste. Zidane, Henry und Co. ließen mehrfach ihre technische Überlegenheit aufblitzen. Beispielhaft das entscheidende 2:0 der Gäste, als Henry auf der linken Angriffsseite den Dortmunder Christian Wörns wie einen Schüler aussehen ließ und nach einem Solo Juventus Turins freistehenden Star Trezeguet bediente, der nur noch einschieben musste.
Dem neuerlichen Gegentreffer konnte das deutsche Team, in dem Ballack nicht wie erhofft Akzente setzte und das "Duell der Spielmacher" mit Zidane klar verlor, nicht mehr viel entgegensetzen. Lediglich Bernd Schneider hatte nach 59 Minuten noch eine Gelegenheit zum Anschlusstreffer. Auf der Gegenseite hätte Trezeguet noch vor seinem zweiten Treffer, den Henry und Zidane mustergültig vorbereiteten, sogar noch einmal erfolgreich sein können (74.).