Durch den dritten Sieg im dritten Gruppenspiel stehen sie damit fast schon in der K.o.-Runde. Trainer Jens Keller feierte damit nicht nur eine gelungene internationale Premiere, sondern konnte mit seiner Mannschaft auch den seit 21 Jahren währenden Spanien-Fluch besiegen. Die Stuttgarter wollen nun am Sonntag gegen den FC St. Pauli den Schwung auch in die Liga mitnehmen und endlich die Wende einleiten.
Marica brachte den VfB im zweiten Spiel unter Keller, der schon beim 2:2 auf Schalke einen guten Einstand hatte, in der 29. Minute in Führung. Für die Stuttgarter war es der erste Sieg gegen ein spanisches Team seit dem 28. Februar 1989 (1:0 gegen Real Sociedad) und der zweite im 14. Vergleich überhaupt.
Der VfB zeigte sich vor nur 17.400 Zuschauern von Beginn an sehr engagiert. Obwohl spielerische Glanzpunkte fehlten, waren die Schwaben dominierend und erspielten sich auch einige Möglichkeiten. Die besten Chancen hatten zunächst Weltmeister Mauro Camoranesi und Zdravko Kuzmanovic, die in der 17. Minute innerhalb weniger Sekunden in aussichtsreicher Position die Führung verpassten. Die besorgte dann aber Angreifer Marica. Nach tollem Zuspiel von Cacau scheiterte der Rumäne zunächst an Keeper Oscar Ustari, den Abpraller konnte er aber verwerten.
Nach dem Wechsel hätte Cacau schnell für die Entscheidung sorgen können. Den Flachschuss des frei stehenden Nationalspielers wehrte Ustari aber gekonnt ab. Nur wenige Minuten später war der starke Getafe-Keeper erneut gegen Cacau und Kuzmanovic auf dem Posten. In der Folgezeit ließen beim VfB die Kräfte sichtlich nach, viele Fehler schlichen sich ein. Dennoch hatte Camoranesi (72.) eine weitere gute Chance.
Getafe, Neunter in Spanien, beschäftigte die Viererkette der Stuttgarter bei den seltenen Kontern nur zu Beginn des Spiels. In der 9. Minute rettete Sven Ulreich knapp vor Miku. Ansonsten präsentierten sich die Spanier über weite Strecken zu harmlos, um die neu formierte Innenverteidigung mit dem niederländischen Vize-Weltmeister Khalid Boulahrouz und Georg Niedermeier in Bedrängnis zu bringen. Kapitän Matthieu Delpierre (Knieprobleme) und Nationalspieler Serdar Tasci (Adduktorenprobleme) mussten passen. Erst in der Schlussphase agierten die Gäste etwas offensiver und hatten sogar die große Chance zum Ausgleich. Doch Ulreich war bei einem Schuss von Kapitän Manu zur Stelle.