Angeführt von der zweifachen Torschützin Inka Grings haben die deutschen Fußballerinnen auch die vierte Etappe auf dem Weg zur EM-Titelverteidigung erfolgreich hinter sich gebracht und sind nur noch zwei Siege vom siebten Triumph entfernt. Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gewann im Viertelfinale dank der Tore von Grings (4., 47.) mit 2:1 (1:0) gegen Außenseiter Italien, für den Spielführerin Patrizia Panico traf (63.). Damit feierte der zweimalige Welt- und sechsmalige Europameister, der seit 24 EM-Spielen ungeschlagen ist und der im Halbfinale am Montag (18 Uhr/live in der ARD und bei Eurosport) in Helsinki auf den Sieger der Partie zwischen Schweden und Norwegen trifft, den vierten Erfolg in der vierten EM-Partie. Die Deutschen mussten den Sieg allerdings teuer erkaufen. Abwehrchefin Ariane Hingst musste zur Pause mit Verdacht auf Meniskuseinriss ausgetauscht werden. Sollte sich die Diagnose bestätigen, wäre das Turnier für die 30-Jährige beendet. Die DFB-Frauen, die den fünften EM-Triumph in Folge anpeilen, sicherten sich durch den Erfolg zudem eine Prämie. Für den Einzug ins Halbfinale kassiert jede Spielerin 8000 Euro. Die Summe erhöht sich im Fall der Finalteilnahme auf 10.000 Euro, für den EM-Sieg gibt es 12.000 Euro. Vor 2500 Zuschauern in der Skispringer-Hochburg Lahti ließen sich die Deutschen, denen DFB-Präsident Theo Zwanziger zum ersten Mal während der Titelkämpfe auf der Tribüne die Daumen drückte, nicht lange bitten und nutzten gleich die erste Chance zur Führung. Nach Vorarbeit von Melanie Behringer traf die in der ersten Hälfte überragend agierende Grings, die in den vergangenen Tagen noch an den Folgen einer Knieprellung laboriert hatte, zum dritten Mal bei der EM. Grings war es auch, die die Vorarbeit zur zweiten guten Möglichkeit der Deutschen durch Kim Kulig leistete (17.). Mit dem einsetzenden Regen nach 20 Minuten wurden die Aktionen der deutschen Auswahl, der in der Vorrunde Siege gegen Norwegen (4:0), Frankreich (5:1) und Island (1:0) gelungen waren, etwas ungenauer.
Silvia Neid (Foto: firo).
Obwohl die Mannschaft von DFB-Trainerin Silvia Neid ein wenig nachließ, konnten die Italienerinnen zu keinem Zeitpunkt Kapital daraus schlagen. Kerstin Garefrekes an ihrem 30. Geburtstag (21.), Grings (24.) und Rekord-Nationalspielerin Birgit Prinz (37.) hätten den Vorsprung des DFB-Teams, in dessen EM-Kader 16 Weltmeisterinnen von 2007 stehen, sogar noch ausbauen können. Nach dem Seitenwechsel dauerte es nur zwei Minuten, bis Grings nach Vorarbeit der eingewechselten Simone Laudehr wieder zur Stelle war und zum zweiten Mal traf. Im Anschluss ließen die Deutschen die Zügel ein wenig schleifen. Diese Nachlässigkeit wurde bestraft. Beim Treffer von Panico sah die deutsche Außenverteidigerin Babett Peter nicht sonderlich gut aus. Nach dem Anschlusstreffer vergaben Grings (66.) und Prinz (69.) die Chancen zur Vorentscheidung.