„Fehlpässe, Passivität“, sah der 47-Jährige, „Keulen in der Abwehr.“ So dass nichts mehr an den 3:2-Erfolg in Duisburg erinnerte. „Die Einstellung passt nicht nach Schönebeck“, findet der A-Lizenzinhaber heftige Formulierungen. Das Fazit ist glasklar: „Wir haben einen hervorragenden Start in die Meisterschaft versaut.“ Wer interessiert sich noch für den Coup beim Reviernachbarn. Agolli kochend: „Fahrlässig, wir hätten die SGS lange Zeit positiv präsentieren können.“
Der nächste Gang führt nach Herford, der Aufsteiger wartet mit Nationalspielerin Kerstin Stegemann. „Mein Blick muss auf den kommenden Sonntag gerichtet sein, auch wenn ich mit meinem Team hart ins Gericht gehe.“ Eine Gratwanderung, die Agolli ohne Rücksicht beschreitet. Sein Gesamtfazit: „Die Körpersprache war deutlich, so was habe ich mir nicht träumen lassen. Das ist alles eine Frage der Disziplin. Immer wenn wir auf dem Sprung sind, gibt es Rückschläge.“ Nicht nur Agolli brodelte, auch untereinander war man sich im Kader nach dem Match gegen Freiburg sichtlich nicht grün.
Marlene Kowalik (Innenbandriss Knie, Knochenödem) saß mit Krücken auf der Tribüne. Sie fährt nicht nach Herford, sondern Samstag nach Polen, schaut sich in Warschau (15 h, Mosir Stadion) das EM-Relegationsmatch gegen Russland an. Sie und Susanne Kasperczyk werden vom polnischen Verband und Nationalcoach Jan Stepczak eingeplant (RS berichtete). Kowalik: „Ich erhalte einen polnischen Pass, Kasper und ich werden beim nächsten Lehrgang sein.“
Auch Deniz Özer hat jetzt zwei Pässe, einen deutschen und den türkischen. So dass sie für die Türkei und den Verband „Türkiye Futbol Federasyonu“ auflaufen kann. Bei einer Sichtung des 72. der Fifa-Weltrangliste in Barsinghausen vor knapp zwei Wochen überzeugte die Defensivspielerin Nationalcoach Ali Kizilet. Özer: „Meinen ersten Einsatz werde ich bei einem Vier-Nationen-Turnier in Irland erhalten.“