Im Vest wird er jetzt auch die sportliche Geschicke leiten – zunächst angedacht bis 2011. Dann ist die WM in Deutschland. Am gestrigen Mittwoch wurde Kuhn in der knapp 120000 Einwohner-Stadt offiziell vorgestellt.
Andreas Kuhn, Sie wirken erst einmal bis 2011.
Wir sprachen über einen langfristigen Vertrag, einigten uns auf drei Jahre. Das ist ein guter Zeitraum. Der eigentlich noch bis zum 30. August laufende Vertrag mit Schönebeck wird am 30. April aufgelöst. Das geschieht alles im Einvernehmen. Der Kontakt zum 1.FFC besteht seit feststeht, dass ich nicht über den 30. August hinaus bei der SGS bleibe. Es gab lose Anfragen nicht nur Recklinghausen und nicht nur aus dem Frauenfußballbereich. Seit Februar wurden die Gespräche intensiv. Nächste Woche werde ich mich vom SGS-Team verabschieden.
Sie werden nicht vom Recklinghäuser Kooperationspartner Schalke 04 oder dem 1.FFC bezahlt, erläutern Sie das bitte? Es gibt den Sponsor Marcellini Media GmbH, wo ich als Leiter Sportmarketing eingesetzt werde. In dieser Funktion ist ein Aufgabengebiet der 1.FFC. Das wird einen großen Teil der Zeit in Anspruch nehmen.
Was ist das Ziel des 1.FFC? Kurzfristig soll der Aufstieg in die Regionalliga geschafft, danach eine schlagkräftige Truppe für diese Klasse auf die Beine gestellt werden. Alles zusammen mit Coach Ralf Giera. Das Vorhaben ist, irgendwann einmal in der Bundesliga aufzulaufen. Ob das jedoch in drei, vier oder fünf Jahren klappt, das weiß ich im Moment auch nicht. Allerdings freue ich mich auf diesen Job.
Stichwort Schalke, welche Funktion übernimmt Königsblau, wo Ihr Ansprechpartner Moritz Beckers-Schwarz, Assistent des Vorstands, ist? Das ist ja das Reizvolle an dieser Aufgabe. Diese Kooperation soll mit Leben erfüllt werden. Der Verein liefert Know How, kein Geld, der Name und die Marke wird mit eingebracht, im Sponsorbereich wird geholfen. Es wird auch beim Clubnamen 1.FFC Recklinghausen bleiben. Uns werden Türen geöffnet. Interessant ist sicherlich, dass es im Fankreis schon eine Bewegung gibt, den 1.FFC zu unterstützen. Die nennt sich königsblauer FFC, so dass dort die Kooperation schon gelebt wird.
Wenn Sie das Team zusammen mit dem Trainer bauen, wie weit schauen Sie? Das haben wir am gestrigen Abend zum ersten Mal besprochen, Ralf hat Ideen, ich auch, die werfen wir zusammen und überlegen, was machbar ist. Mit den Sponsorpartnern werden wir uns austauschen.
Insbesondere mit der Victoria Versicherung, Ihrem Trikotpartner, der ja auch beim S04 aktiv ist. Dann werden wir die Sache nach vorne bringen. Das ist jetzt echte Basisarbeit, die spannend wird. Man kann sagen, die Zusammenarbeit mit Schalke ist ein Spiegel dessen, wie sich der deutsche Frauenfußball entwickeln kann, die großen Vereine zeigen Flagge. Was sind die nächsten Etappen? Gespräche werden geführt, ich muss den Club und die Mannschaft kennenlernen, mein Wissen im Marketingbereich mit einbringen. Das Ziel Regionalligaaufstieg werde ich in den letzten Wochen der Spielzeit begleiten.
Aushängeschild des 1.FFC ist Alexandra Popp, U17-Nationalspielerin, die von Bundesligisten umworben wird. Ist angedacht, Sie zu halten?
Alle Entscheidungen, die bezüglich von Alex getroffen werden, werden in ihrem Sinne getroffen. Ich habe intensiv mit Bundestrainer Ralf Peter geredet, das werde ich auch noch mit U19-Trainerin Maren Meinert machen. Alex wird Anfang Mai die drei verbliebenen Bundesligisten besuchen, die sie haben wollen, und Gespräche führen. Duisburg, Schönebeck und Wattenscheid! Das ist kein Geheimnis. Alex ist intelligent, sie wird sich überlegen, was sie tun wird. Natürlich wird sie auch Recklinghausen erwägen.