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Ist zufrieden: Bundestrainerin Silvia Neid. (Foto: firo)
"Schweden wird der erwartet schwere Gegner. Das wird sicher ein hartes Spiel, das von Zweikämpfen geprägt sein wird. Wir werden vor allem in der Abwehr auf die quirligen Stürmerinnen aufpassen müssen", erklärte DFB-Trainerin Silvia Neid vor der Partie gegen die Skandinavierinnen, die das WM-Endspiel vor viereinhalb Jahren in der Verlängerung durch das Golden Goal von Nia Künzer verloren hatten.
Nicht annähernd so hoch wie beim WM-Finale ist der Stellenwert des anstehenden Spiels. Schuld daran sind die Däninnen, die beide Teams mit 1:0 schlagen konnten und nicht mehr vom ersten Platz der Gruppe A zu verdrängen sind. Mit dem Sieg zum Turnierauftakt gegen die deutsche Mannschaft hatte Dänemark nicht nur den Grundstein zum Finaleinzug gelegt, sondern zugleich die Erfolgsserie des DFB-Teams, das zuvor in 15 Partien in Folge ungeschlagen war, beendet. Gegen Schweden reicht den Deutschen auf Grund der besseren Tordifferenz nun ein Remis zum Einzug in das "kleine Finale", in dem Olympiasieger USA oder Norwegen wartet. Und obwohl das Team von Neid, die aus 37 im Blickfeld stehenden Spielerinnen einen 18-köpfigen Kader für die Olympischen Spiele im August in Peking basteln muss, das Finale verpasst hat, ist die Trainerin mit dem bisherigen Turnierverlauf nicht unzufrieden.
"Immerhin ist klar, dass wir besser abschneiden werden als im letzten Jahr. Das war absehbar, denn die Spielerinnen sind in einer wesentlich besseren Verfassung als im Vorjahr. Sie haben im Winter zu Hause gut gearbeitet", meinte Neid, deren Schützlinge für den enttäuschenden achten Platz 2007 herbe Kritik einstecken mussten, aber bereits ein halbes Jahr später für die WM-Titelverteidigung gefeiert wurden.
Einen ähnlichen Erfolg könnte es auch in diesem Jahr geben. Denn der zweimalige Welt- und sechsmalige Europameister, der noch nie die Goldmedaille bei Olympia gewinnen konnte, zeigte beim Erfolg gegen Finnland durch die Tore von Spielführerin Birgit Prinz ("Das war die richtige Reaktion auf das Dänemark-Spiel") in der 17. und 28. Minute sowie Renate Lingor (37.) per Foulelfmeter in Faro einen deutlich Aufwärtstrend.
"Es gab natürlich noch Probleme beim Spielaufbau. Aber das liegt daran, dass wir viel experimentieren. Außerdem mussten sich gerade die jungen Spielerinnen daran gewöhnen, dass international anders gespielt wird als im Verein. Aber die Spielerinnen haben aus dem Spiel gegen Dänemark gelernt. Sie haben gesehen, dass es so nicht geht", erklärte Neid, die ihre Mannschaft gegen Finnland im Vergleich zum Dänemark-Spiel auf sechs Positionen verändert hatte und Nicole Banecki in der zweiten Hälfte zu ihrem Länderspiel-Debüt verhalf.