"Wir wollen sechs Punkte aus den beiden Spielen holen", forderte Neid vor dem ersten Heimauftritt nach dem gewonnen WM-Finale (2:0 gegen Brasilien) am 30. September. Allerdings musste die Ex-Nationalspielerin ihren 21-köpfigen WM-Kader wegen der UEFA-Regularien um drei Spielerinnen reduzieren. "Das habe ich gar nicht gerne gemacht. Jede, die bei der Weltmeisterschaft dabei war, hat ihren Beitrag zum Titelgewinn geleistet und hätte es verdient gehabt, jetzt bei unserem ersten Heimspiel nach der WM dabei zu sein", bedauerte Neid die Entscheidung.
Schweren Herzens verzichtete die Erfolgstrainerin auf die Nominierungen von Keeperin Ursula Holl (SC Bad Neuenahr), Abwehrspielerin Sonja Fuss (FCR Duisburg) und Stürmerin Anja Mittag (Turbine Potsdam). In der Gruppe 4 hat der Europameister nach Kantersiegen über die Niederlande (5:1), Wales (6:0) und die Schweiz (7:0) bislang eine makellose Bilanz. Nur der Gruppen-Erste qualifiziert sich direkt für die EM-Endrunde in zwei Jahren. Obwohl Neid vor dem Doppelpack gegen Belgien und in den Niederlanden optimistisch ist, weiß sie um den Substanzverlust bei ihren Nationalspielerinnen. Bereits sieben Tage nach dem WM-Finale mussten die "Golden Girls" mit ihren Vereinen wieder in der Bundesliga antreten. Neid: "Ich hoffe, dass sie in keinem Loch sind, denn die anstehenden Aufgaben sind sehr wichtige Spiele für uns."
Der Weltmeister überlässt jedenfalls nichts dem Zufall. Co-Trainerin Ulrike Ballweg beobachtete die Belgierinnen im Spiel gegen die Schweiz. Neid zog bereits ihre Lehren. "Unser Ziel muss es sein, ein kreatives Angriffsspiel aufzuziehen, mit Spielwitz und viel Bewegung. Dabei müssen wir trotzdem in der Abwehr aufmerksam sein, um nicht in Konter zu laufen", mahnte die 43-Jährige mit Blick auf die Partie gegen Belgien.