Kleine Augen hatte sie vor dem Match, war um 4.30 Uhr erst im Bett, Stutzen hatte sie vergessen. „Das Team ließ mich extra zwei Stunden länger schlafen.“ Und über das Duell mit Bresonik: „Wir unterhielten uns vorher, ich hatte den Gedanken, hoffentlich spiele ich sie nicht an.“ Tat sie nicht. Allerdings kam Jennifer Balkenhol an den Ball, erzielte die Führung. „Ich habe vorher gesagt, dann haue ich ihr einen rein.“
Das schaffte Brasiliens Marta nicht! 540 Minuten blieb Angerer weltmeisterlich ohne Gegentreffer-Frust, Balkenhol („ich habe alle WM-Spiele gesehen, hatte extra Urlaub“) nahm einen 40-minütigen Anlauf. Angerer: „Ein neues Gefühl, aber ich bin froh, das Gerede über den Rekord hört jetzt auf.“ Den Ausgleich erzielte Babett Peter per Foulelfmeter. „In letzter Minute ist so was immer tragisch“, wollte sich Turbine-Trainer Bernd Schröder nicht beschweren. Festzustellen ist – Bresonik: „Das Niveau ist deutlich langsamer, da liegen Welten zwischen.“ Das Schiri-Gespann kam – auch körperlich – nicht mit, beide Teams waren zornig. Vor allen Dingen Angerer war später umringt von Kameras und Autogrammjägern: „So ist unser momentaner Alltag, mein Koffer ist noch nicht ausgepackt. Die Kulisse war riesig.“