Drei Spieltage ohne Sieg zum Start der Rückrunde mögen sich da anfühlen wie eine Ewigkeit. „Wir brauchen dringend drei Punkte“, erklärt denn auch SGS-Trainer Daniel Kraus. Ein Ziel hat er fest im Blick: „Wir wollen den nächsten Schritt zu den Top-Klubs schaffen.“
Und deshalb rüttelte er seine Spielerinnen nach der enttäuschenden Vorstellung gegen Frankfurt (0:3) in dieser Woche wach. „Wir müssen uns klar werden, was wir wollen und was wir dafür tun müssen“, sagte er nach der Partie „bewusst überspitzt“. Was ihn vor allem ärgert: In allen drei Rückrundenspielen begann die SGS stark, verpasste es aber in Führung zu gehen und ließ dann merklich nach. „Da müssen wir den Finger auch mal in die Wunde legen.“
Auch die Spielerinnen waren nach der Partie gegen Frankfurt unzufrieden. So auch Charline Hartmann: „Natürlich hatten wir uns viel mehr vorgenommen. Aber solche Tage gehören dazu. Ich finde so eine Phase wie gegen Frankfurt steht uns auch mal zu.“ Schließlich kommen die Leistungsschwankungen nicht von ungefähr. Allein die Doppelbelastung von Arbeit und Fußball ist enorm. „Manchmal habe ich erst 20 Minuten vor dem Training Feierabend“, so die Torjägerin. Gleichzeitig hat die SGS Personalsorgen: Nach ihren Verletzungen sind in Kapitänin Ina Lehmann und Nina Brüggemann zwei Stammspielerinnen noch nicht wieder bei 100 Prozent. Lea Schüller und Jana Feldkamp werden aufgrund von Knieverletzungen schmerzlich vermisst. Zu allem Überfluss kassierte Hartmann zuletzt ihre fünfte gelbe Karte ist damit am Sonntag (14 Uhr) bei Borussia Mönchengladbach gesperrt. „Ich mache mir einige Gedanken“, sagt Kraus zur Aufstellung.
Allerdings darf das auch nicht als Alibi herhalten. Zumal es gegen das Schlusslicht der Eliteliga geht. „Es wäre komisch, wenn ich sage, wir fahren dorthin, um einen Punkt zu holen“, findet der Trainer. Aber fest steht auch: „Für einen Sieg müssen wir Gladbach bearbeiten. Kampflos werden die sich nicht ergeben.“ Vanessa Martini würde dabei gerne wieder in der Startelf stehen. Zuletzt bot sie Kraus im defensiven Mittelfeld auf. Doch hier drängt Lehmann zurück in die erste Elf.