Auch an der Hafenstraße öffnen die Tore, wenn die SGS Essen den Revier-Nachbarn empfängt. Am Sonntag ist der MSV Duisburg zu Gast (14 Uhr) und die Schönebeckerinnen wollen den Grundstein für eine erfolgreiche Rückrunde legen. „Endlich ist die Pause vorbei, jetzt kribbelt es wieder bei allen“, sagt SGS-Manager Willi Wißing.
Zwei Niederlagen im Dezember gegen die Topteams aus München (0:3) und Wolfsburg (0:2) verhinderten die große Überraschung. Die SGS überwinterte nicht auf einem Champions-League-Platz, sondern rutschte noch auf Rang fünf ab. Dennoch sind sie in Schönebeck zufrieden mit der Entwicklung, die die Mannschaft seit dem Trainerwechsel im Sommer genommen hat. Nach der erfolgreichen Amtszeit von Markus Högner leitet nun Daniel Kraus das Training und der 32-Jährige knüpft offensichtlich nahtlos an die Zeit unter Högner an.
Die Mädels sind extrem ehrgeizig und offen.
Daniel Kraus, Trainer SGS Essen
„Die Mädels sind extrem ehrgeizig und offen. Es gibt noch viele Rädchen, die wir drehen müssen und das wird auch sicher noch ein bisschen Zeit brauchen. Dafür führen wir jeden Tag kleine Gespräche und das ist sehr positiv. Elementar ist, dass die Mentalität in der Mannschaft stimmt – und das tut sie“, lobt Kraus. Dennoch sieht der neue Trainer noch Potenzial: „Wir haben gesehen, dass wir jedes Mal 110 Prozent geben müssen und wir wollen unsere Leistung stabilisieren. Die Top-Mannschaften waren bislang noch etwas cleverer als wir.“ Daran habe die SGS in der Winterpause gearbeitet, zudem sei im Spielaufbau ein Schritt nach vorne zu erkennen und die Anfälligkeit nach gegnerischen Standards stand auf dem Trainingsplan.
Nun will die SGS in der Rückrunde den Rückstand zu den oberen Plätzen in der Tabelle verkürzen, das Derby gegen den MSV sei da schon der erste Gradmesser. „Es ist ein wichtiges Spiel“, betont Kraus, „denn es ist immer entscheidend, wie man in die Rückrunde reinkommt.“ Gegen die abstiegsbedrohten Duisburgerinnen erwarte der Trainer eine intensive und umkämpfte Partie. „Wir wissen das und werden den Kampf annehmen“, ist sich Kraus sicher.
Drei Stammkräfte werden fehlen Allerdings muss er auf drei Stammspielerinnen verzichten. Spielführerin Ina Lehmann muss einen Syndesmoseband-Anriss verschmerzen, Defensivspezialistin Nina Brüggemann leidet an einem Außenbandanriss und Torjägerin Lea Schüller (Knieverletzung) befindet sich im Aufbautraining. Das Traumtor aus dem Hinspiel, in dem sie per Seitfallzieher die Führung markierte, wird sie also nicht wiederholen können. Dennoch erhofft sich Trainer Daniel Kraus ein ähnliches Ergebnis wie das 3:0 in Duisburg, dann würde man dem Saisonziel wieder ein Stückchen näher kommen. „Wir wollen besser sein, als im letzten Jahr“, sagt Kraus – also mindestens Rang vier.