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Vollgas auf jeder Position

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MSV-Frauen: Vollgas auf jeder Position
Foto: Fabian Strauch
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Die Mannschaftsaufstellung ließ nichts Ungewöhnliches erahnen. Rahel Kiwic lief mit der Nummer 25 auf und wie üblich, seitdem Linda Bresonik verletzt ausfällt, mit der Kapitänsbinde.

Beim Anpfiff der Fußball-Bundesliga-Partie zwischen dem MSV Duisburg und Borussia Mönchengladbach stand die sonst in der Innenverteidigung anzutreffende Schweizerin aber plötzlich im Mittelkreis und bildete in den folgenden 90 Minuten gemeinsam mit Sofia Nati das Angriffsduo der Zebras. Der gewünschte Erfolg stellte sich ein: Am Ende stand ein 2:1-Sieg, der den MSV weg von den Abstiegsplätzen beförderte.

„Unsere Trainerin Inka Grings hatte mir Mitte der Woche gesagt, dass sie mich als Stürmerin aufbieten will“, sagt Rahel Kiwic, die im Mannschaftskreis üblicherweise nur Rach (englisch ausgesprochen „Räitsch“) genannt wird.

Neuland ist das für die 25-Jährige im Trikot des MSV nicht, denn schon im Abstiegskampf der Saison 2014/15 hatte Inka Grings zu diesem taktischen Mittel gegriffen – seinerzeit mit eher überschaubarem Erfolg. Diesmal wollte die Trainerin diese Umstellung vor allem als Signal an die übrigen Offensivkräfte verstanden wissen, die im bisherigen Saisonverlauf eher eine magere Bilanz aufzuweisen hatten.

Für Rahel Kiwic selber kaum ihre Traumposition, oder? Sie schaut amüsiert und sagt: „Nein, wieso? Eigentlich habe ich ja sogar als Stürmerin mit dem Fußballspielen angefangen, ehe ich dann mit 18, 19 Jahren in die Innenverteidigung gewechselt bin.“ Da macht sie beim MSV nun schon im dritten Jahr einen zuverlässigen Job, weshalb es naturgemäß auch immer ein kleines Risiko ist, sie dort herauszureißen, wo sie im Kampf um den Klassenerhalt ebenfalls gebraucht wird. „Die Trainerin weiß am besten, wo sie mich hinstellt“, sagt Kiwic.

Am Sonntag lieferte sie in vorderster Linie einen starken Job ab, warf ihre bekanntlich starke physische Präsenz in die Waagschale und überraschte sogar mit Flankenläufen über die linke Seite. „Schade, dass es nicht gleich mit der Torvorlage geklappt hat“, blickte sie auf eine Szene früh im Spiel zurück, als Sofia Nati ihre Hereingabe knapp neben den Gladbacher Kasten setzte. Dafür arbeitete sie wenig später beim 1:0 durch Nati im Strafraum kräftig mit und verlängerte vor dem 2:1 die Flanke ihrer Sturmpartnerin so, dass Vanessa Wahlen dem Ball nicht mehr ausweichen konnte und diesen ins eigene Tor abfälschte. Das Zittern nach dem Ausgleich der Gäste ärgerte sie im Nachhinein trotzdem noch: „Leider haben wir die Führung nicht in die Pause bringen können. Das müssen wir abstellen.“

Inka Grings lobte ihre Spielführerin: „Man hat gesehen, was sie machen sollte – und sie hat die Vorgaben fantastisch umgesetzt.“ Die Trainerin fügte schmunzelnd hinzu: „Ich glaube, sie war am Ende froh, dass die 90 Minuten vorbei waren.“

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