Über die sich Trainer Markus Högner noch am Montag ärgerte, hatte seine Mannschaft doch kein schlechtes Spiel abgeliefert. Selbst SCS-Trainer Alexander Fischinger bestätigte dem Essener Coach nach dem Spiel, dass es "eine enge Kiste" war. "Das war ein Spiel auf Messersschneide", erklärte er. Und genau deshalb ärgerte es Högner, dass seine Mannschaft mit 1:4 unterging. "In den entscheidenden Momenten haben wir die Tore nicht gemacht oder hinten geschlafen."
So fiel das 1:0 durch Nina Burger (14.) nach Högners Angaben "aus dem Nichts". Immerhin konnte Lea Schüller 20 Minuten später ausgleichen (36.), doch erneut Burger versetzt der SGS mit ihrem Doppelpack zur Pause einen Schlag in den Nacken. "Das war der Knackpunkt", wusste der Essener Coach. "Eigentlich hätte wir mit dem Unentschieden in die Pause gehen müssen. Leider war das nicht das erste Mal in dieser Saison, das uns das passiert ist."
Hinzu kam, dass die Essenerinnen in der zweiten Halbzeit taktische Defizite aufwiesen. Högner hatte auf eine Dreierkette umgestellt und alles in die Waagschale geworfen. Schließlich wollte er mindestens einen Punkt mitnehmen, um sich von der Konkurrenz im Mittelfeld ein wenig absetzen zu können, bzw. zumindest den Abstand zu halten. "Defensiv haben wir das dann aber schlecht gelöst", merkte er an.
Nach den Träumereien, die in und um Essen nach dem Sieg gegen den FFC Frankfurt vor der Winterpause schon losgingen, ist die SGS jetzt wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. "Wir können froh sein über jeden Punkt, den wir haben, da müssen wir realistisch bleiben."
Ein Blick auf die Statistik verrät: Von den letzten sechs Spielen der Essenerinnen gingen vier Partien verloren. "Uns fehlt eben noch die Konstanz, um uns oben festzubeißen", weiß Högner, der jetzt von seiner Mannschaft verlangt, dass sie schnell wieder in der Spur kommt. Nächster Gegner ist Bayer Leverkusen, im Hinspiel gewann die SGS mit 5:4.