Es gab ihn also doch noch, den versöhnlichen Jahresabschluss für die SGS Essen. Es hätte schon etwas Absurdes an sich gehabt, wenn die Essenerinnen nach einer über weite Strecken spektakulären Hinrunde letztlich mit drei Niederlagen und einem Platz im unteren Tabellenmittelfeld in die Spielpause hätten gehen müssen. Zum Glück kam es dann ja auch anders. Obwohl: Von Glück konnte genau genommen eigentlich gar nicht die Rede sein. Denn Markus Högners Mädels dominierten ihr letztes Hinrundenspiel gegen den FFC Frankfurt sondergleichen.
Gerade in der ersten Hälfte fiel es schwer zu glauben, dass es der mit großen Namen gespickte FFC Frankfurt war, der hier an der Hafenstraße zu Gast war und von der geballten Offensivkraft der Essenerinnen niedergewalzt wurde. Zwar konnten sich die Frankfurterinnen auf einigermaßen rätselhafte Weise mit einem 2:2 in die Halbzeit retten, doch gespielt hatte bis dato eigentlich nur eine Mannschaft: die SGS. Ein genialer Moment von Marozsán, die durch einen mustergültigen Pass auf die rechte Flanke das 0:1 einleitete und ein etwas verunglückter Befreiungsversuch Andos unmittelbar nach einer Frankfurter Ecke, reichte dem Rekordmeister, um aus eineinhalb Chancen zwei Tore zu machen. Pure Effizienz. Anhand der Chancenverteilung hätte die SGS zur Pause eigentlich bereits mit zwei, drei Toren in Front liegen müssen, so aber ging es mit einem Unentschieden in die Kabinen.
Nach dem Wechsel gestaltete sich das Spiel dagegen wesentlich ausgeglichener. Doch wie es im Fußball eben so häufig ist, nutzten die Essenerinnen ausgerechnet diese schwächere zweite Hälfte dazu, ihren trotz allem immer noch hochverdienten Sieg über den FFC in trockene Tücher zu bringen. Auf Seiten der SGS traf übrigens neben Lea Schüller zwei Mal Charline Hartmann, die damit auch weiterhin die Torjägerliste der Frauen-Bundesliga anführt und zwar direkt vor der gebürtigen Essenerin Mandy Islacker, die für den FFC am Freitag ebenfalls doppelt traf.
Mit dem so nicht unbedingt vorauszusehenden Heimsieg gegen den FFC Frankfurt krönte das Team um Markus Högner die hervorragende Hinrundenleistung und streicht damit zu guter Letzt vielleicht doch noch den verdienten Lohn ein, sich für den Winter einen Platz unter den Top-Fünf der Liga zu sichern. "Unser Ziel ist es ja schon, unter die ersten Fünf zu kommen. Um so schöner, dass wir jetzt schon 19 Punkte haben und oben dranbleiben. Das nimmt uns ein wenig den Druck, gerade hinsichtlich des durchaus schweren Auftaktprogramms zur Rückrunde", ist SGS-Coach Högner zufrieden mit dem Hinrundenabschluss und sieht hiermit auch schon den Grundstein für eine erfolgreiche Rückrunde gelegt: "Auf so einen Sieg können wir natürlich super aufbauen."