Bislang ist es ein äußerst spannendes Titelrennen. Am vergangenen Spieltag eroberte der FC Bayern München mal wieder die Tabellenspitze - allerdings auch nur, weil der VfL Wolfsburg noch nicht gespielt hat. Erst am 12. April findet das Nachholspiel gegen den FF USV Jena statt und die Tabelle ist wieder bereinigt.
Ähnlich ergeht es momentan dem FFC Frankfurt. Wegen des Verbleibs in der UEFA Women's Champions League müssen die Spiele - wie eben auch beim VfL Wolfsburg - ständig verlegt werden. Und so ist auch der momentan Drittplatzierte noch lange nicht aus dem Titelrennen raus.
Das könnte jedoch früher entschieden sein, als ursprünglich durch den Spielplan vorgesehen. Denn auch der 21. Spieltag musste wegen der Champions League jetzt gesplittet werden. So empfängt die SGS Essen den VfL Wolfsburg schon am Mittwoch, 22. April. Und auch Frankfurt muss am gleichen Tag gegen Hoffenheim ran. Beide Teams würden im Kampf um die Meisterschaft gegenüber Bayern München also vorlegen. Immerhin werden beide Partien gleichzeitig um 18.30 Uhr angepfiffen, so dass es zumindest zwischen den beiden Klubs keine Wettbewerbsverzerrung geben kann.
Die Essenerinnen sehen die Spielverlegung mit gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite geht es für die Mannschaft von Markus Högner um nichts mehr. Nach oben ist der Rückstand zu groß, nach unten hat sich die SGS einen kleinen Vorsprung herausgearbeitet - der fünfte Tabellenplatz ist also so gut wie sicher. Auf der anderen Seite merkt Willi Wißing aber an, dass die Vorbereitung auf das Spiel "nicht berauschend" sein wird, da die Spielerinnen zur Schule gehen oder arbeiten müssen. Die Zeit vom letzten Spiel am Sonntag, 19. April in Hoffenheim bis zum Wolfsburg-Spiel ist also verschwindend gering. "Aber der internationale Kalender geht eben vor", nimmt es der SGS Manager, wie es kommt.
Das Ärgerliche daran ist: Essen könnte im Titelkampf das "Zünglein an der Waage" spielen, wie Wißing erklärt. Dementsprechend gut vorbereitet will die Mannschaft in die letzten Spiele gehen. Nach der Partie gegen den VfL Wolfsburg folgt am letzten Spieltag das Aufeinandertreffen mit dem FC Bayern München. Im Prinizp hat die SGS also die Meisterschaft in der Hand. "Wir haben nichts zu verlieren", erklärt der Essener Manager. "Zuletzt waren alle ganz gut drauf. Gucken wir mal, wie die Meisterschaft ausgeht..."