Die Duisburgerinnen offenbarten noch große Schwächen in der Defensive und auch im Angriff funktionierte wenig. Die Unzufriedenheit war der MSV-Trainerin nach dem Spiel deutlich anzusehen. „Wir haben absolut verdient verloren“, schlussfolgerte Inka Grings, die nach dem gewonnenen Pokalspiel in der Vorwoche eigentlich mit viel Selbstvertrauen und Schwung in die neue Saison starten wollte. Davon war anfangs wenig zu erkennen. „Zu tief gestanden, zu viele Stockfehler, Angst gehabt“, zählte die Ex-Nationalspielerin einige Gründe dafür auf, dass wenig so lief, wie es laufen sollte.
Pechvogel Rahel Kiwic brachte die Gäste aus Essen durch ein Eigentor dann auch noch in Führung, womit das Selbstvertrauen weiter schwand. Auf den Ausgleich durch Jennifer Oster folgte im direkten Gegenzug die erneute Führung für das Team von Trainer Markus Högner, nachdem Sara Doorsoun unbehelligt durch die gesamte Duisburger Abwehr marschieren konnte. In den nächsten Wochen werde sie die Fehler analysieren und intensiv an der Ballkontrolle arbeiten, damit die vielen Stockfehler aus dem ersten Heimspiel nicht noch einmal vorkommen, betonte Grings. Nach der Einwechslung von Barbara Müller habe sie in der zweiten Halbzeit positive Ansätze erkennen können. „Die Niederlage ist kein Beinbruch“, sagte Grings allerdings auch. „Wir sind auf einem guten Weg und deshalb ist es mir egal, was die Leute sagen werden“, bat die Trainerin noch einmal um Geduld.
Dallmann ragt heraus
Auch Högner fand nach der Partie kritische Worte, die sich insbesondere auf die zweite Halbzeit bezogen. „Wir hatten keinen Zugriff mehr auf das Spiel, haben viele Bälle verloren und keine Torchancen mehr erarbeiten können“, sagte er. Dass seine Mannschaft das Spiel schon nach zehn Minuten kontrollierte, lobte er hingegen sehr. „Wir wollten Dominanz ausstrahlen und das ist uns gelungen“, freute sich Högner.
Besonders U20-Weltmeisterin Linda Dallmann stach – wieder einmal – heraus. In den ersten 45 Minuten war sie stets anspielbereit und brachte die Abwehr des MSV mehr als einmal in Bedrängnis. Nach dem Seitenwechsel fehlte ihr allerdings die Spritzigkeit, worunter auch das Spiel der SGS litt. „Durch die viele Reiserei war sie einfach müde“, wusste Högner. Trotzdem sei er froh, dass sein Team mit drei Punkten in die Saison starten konnte. „Jetzt müssen wir tief durchatmen und uns auf Potsdam konzentrieren“, richtete der Trainer den Fokus auf das erste Heimspiel am kommenden Wochenende.