Die Europameisterinnen setzten sich im Finale in Faro gegen Japan nach einer vor allem in der zweiten Hälfte hervorragenden Leistung mit 3:0 (0:0) durch und feierten bei der alljährlichen "Mini-WM" den dritten Turniersieg nach 2006 und 2012.
Die eingewechselte Nadine Keßler (46.) mit ihrem ersten Ballkontakt, Anja Mittag (50.) und Dzsenifer Marozsan (61.) trafen für die Auswahl von Bundestrainerin Silvia Neid, die damit bei der 21. Auflage des Turniers vier Siege in vier Spielen verbuchte. 15 Monate vor Beginn der WM weckten die konstant guten Auftritte durchaus Hoffnungen auf ein erfolgreiches Abschneiden der deutschen Mannschaft bei der Endrunde in Kanada.
Neid weiter in Experimentierlaune
Vor 600 Zuschauern im Estádio Algarve in Faro blieb Neid ihrer Experimentierlaune an der Südküste Portugals treu und nahm im Vergleich zum 3:1 gegen Norwegen zwei Tage zuvor fünf Änderungen in der Anfangsformation vor. Im Tor wurde Weltfußballerin Nadine Angerer gemäß geplanter Rotation von ihrer designierten Nachfolgerin Almuth Schult vertreten.
In einer temporeichen ersten Hälfte spielten sich die Deutschen zwar mehr Chancen heraus, verhinderten aber in einer kuriosen Szene (28.) nur mit einer riesigen Portion Glück den Rückstand. Nach einem Schuss von Nahomi Kawasumi hinderte Josephine Henning auf der Torlinie liegend gemeinsam mit Schult den Ball daran, die Linie zu überqueren. Auf der Gegenseite setzte Celia Sasic (38.) einen Kopfball nur knapp über das japanische Tor und vergab damit die beste Gelegenheit des ersten Durchgangs.
Nach dem Wiederanpfiff dauerte es keine 40 Sekunden, bis die eingewechselte Keßler den Ball mit einem Schuss von der Strafraumgrenze für die Führung sorgte. Nur vier Minuten später erhöhte Mittag mit einem sehenswerten Treffer, als sie einen Pass von Fatmire Alushi per Hacke ins Tor lenkte. Japan war geschockt - und Deutschland blieb im Vorwärtsgang. Marozsans 20-Meter-Schuss sorgte nach einer Stunde Spielzeit für klare Verhältnisse.