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Köln II - Fortuna Köln
Derbytime am Geißbockheim

Derbytime am Geißbockheim: Fortuna bangt um Pagano

Kölns Trainer Uwe Koschinat scharrt vor dem Spiel seiner Fortuna am Freitag (19 Uhr) im Franz-Kremer-Stadion gegen den 1.FC Köln II mit den Hufen.

Der Trainer der Südstädter kann den Anpfiff zum ersten kölschen Derby dieser noch jungen Regionalliga-Saison kaum erwarten. „Ich kann mich gut daran erinnern, wie ich selber damals dort gespielt habe. Der Platz ist sehr schön im Wald gelegen, mittlerweile wird es schon früher dunkel. Das wird für uns ein Heimspiel unter Flutlicht werden. Das hat was!“

Gefunden auf …

In der Tat werden die Sympathisanten der U 21 des FC deutlich in der Unterzahl sein, spielen doch die Profis der Geißböcke um 18 Uhr morgen bei Union Berlin. Da wird so mancher FC-Anhänger den warmen Platz auf dem heimischen Sofa dem kalten Hartschalen-Sitz im Stadion vorziehen. Fünf Mal standen sich beide Teams in den letzten Monaten gegenüber. Fünf Mal trennte man sich sowohl in der Meisterschaft als auch in den Testspielen Unentschieden. Wer bricht dieses eherne Gesetz? „Das Spiel hat natürlich eine besondere Brisanz. Ich hoffe, dass wir endlich mal gegen den FC die drei Punkte einfahren. Auch wenn das Tabellenbild derzeit etwas anderes aussagt. Das ist eine gute Mannschaft“, betont Fortunas Innenverteidiger Oliver Laux.

48 Minuten kam der 22-Jährige bislang erst zum Einsatz, dann stoppte eine Rote Karte nach einer Notbremse seinen Tatendrang. Zuletzt führte für ihn an Dominique Ndjeng und Daniel Flottmann in der Abwehrmitte kein Weg mehr vorbei. Dennoch ergeht es dem gebürtigen Lahnsteiner noch einen Tick besser als seinem Kapitän. Mitja Schäfer hat seine Verletzung auskuriert, sein Stammplatz ist aber die Tribüne.

Härtefälle Oliver Laux und Mitja Schäfer

"Klar ist das für Mitja persönlich eine sehr schwere sportliche Zeit. Aber Härtefälle gibt es immer wieder. Auch für Oliver ist es brutal. Er hatte in der Vorbereitung die Nase vorn, dann kam gleich im ersten Spiel der Platzverweis. Er bringt hervorragende Trainingsleistungen. Aber deshalb kann ich ja nicht ständig rotieren, obwohl die Kontrahenten in der Innenverteidigung überzeugen. Stellen Sie sich mal vor, ich mache das, und wir verlieren. Was wäre dann los?“, fragt Uwe Koschinat rhetorisch.

Laux hat gegenüber Schäfer einen nicht unerheblichen Vorteil. Er ist Jahrgang 1990 und fällt somit unter die U23-Regelung, die besagt, dass bei jeder Partie vier U23-Akteure auf dem Spielberichtsbogen stehen müssen. „Diese Regel zu erfüllen, ist nicht immer einfach. Diese Spieler wollen alle, die sind extrem teuer und gehen deshalb zu Zweit- und Drittligisten. Die A-Jugendlichen der Fortuna waren in den letzten Jahren leider noch nicht so weit, dass sie auf Anhieb in der Regionalliga mitwirken konnten und können“, unterstreicht Koschinat.

Viermal hat der Fortuna-Trainer nun in den letzten Wochen dieselbe Startelf auflaufen lassen. Dabei war sein Credo zuvor noch der stete Wechsel gewesen. „Wir hatten am Anfang englische Wochen. Da wollte ich bei der Leistungsdichte unseres Kaders den Vorteil der körperlichen Frische nutzen. Zudem spielten gegen die Schwergewichte der Liga auch taktische Erwägungen eine Rolle. Gegen Verl, Duisburg und Velbert hingegen waren die Grundvoraussetzungen ähnlich, da haben wir dann in einem 4-4-2-System agiert. Es ist aber gut möglich, dass ich beim FC und in Oberhausen etwas ändern werde“, sagt Koschinat. Eventuell auch aus der Not heraus geboren, denn seinen besten Torschützen (sechs Treffer), Silvio Pagano plagen muskuläre Probleme. Dessen Einsatz ist durchaus fraglich. Seit zwei Wochen wieder im Training ist Steffen Moritz, er steht nach Aussage des Coachs für morgen aber noch nicht zur Debatte. Seit gestern wieder bei den Übungseinheiten dabei ist auch Jan-Andre Sievers.

Spinrath: Wir werden es der Fortuna nicht leicht machen

Selbst wenn Pagano ausfallen sollte, hat Uwe Koschinat wohl dennoch mehr personelle Möglichkeiten als sein Gegenüber Dirk Lottner. „Der FC hat in Oberhausen zwar sein erstes Spiel gewonnen, aber der Langzeit-Ausfall von Christopher Schorch ist ein herber Verlust fürs Team.“

Trotz der schweren Verletzung ihres Abwehrchefs hat das 3:0 bei RWO bei den Spielern des FC logischerweise neue Kräfte freigesetzt: „Ich hoffe, das Spiel in Oberhausen war die Wende, aber das werden wir in den nächsten Spielen sehen. Gegen Fortuna hoffe ich auf einen Sieg, da wir zu Hause spielen und mit dem Spiel wieder was gutmachen können“, erklärt Mittelfeldspieler Dino Bisanovic.

Und Linksverteidiger Sebastian Spinrath ergänzt: „Wir haben lange und hart auf diesen ersten Sieg hingearbeitet. Es war nicht alles schlecht, was wir zuvor gezeigt hatten. Aber wir sind eine sehr junge Mannschaft mit vielen neuen Spielern und mussten uns erst einmal finden und Fehler abstellen, die im Seniorenbereich direkt bestraft werden. Uns hat bisher ebenso wie den FC-Profis auch etwas das Glück gefehlt. Wir wissen um die Stärke der Fortuna. Sie sind klar in der Favoritenrolle. Aber wir werden es ihnen nicht einfach machen. In einem Derby ist alles möglich.“

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