„Ich bin schon enttäuscht, denn wenn man so ein gutes Spiel abliefert, dann will man auch gewinnen“, sagte Trainer Markus Högner.
Seine SG Essen-Schönebeck hatte soeben haarscharf die Pokalsensation verpasst. Hinter der Enttäuschung verbarg sich allerdings auch etwas Ärger. Denn wieder einmal schien es auch eine Kopfsache gewesen zu sein, dass man nicht als Sieger den Platz im Karl-Liebknecht-Stadion verlassen hatte. Denn das mit Nationalspielerinnen gespickte Team der Potsdamerinnen war an diesem Tag schlagbar, auch, weil es das Högner-Team schaffte, den Gastgeberinnen das Leben so schwer wie möglich zu machen. Kaum eine Torchance wurde zugelassen.
„Wir haben sie durch Pressing vom Tor weggehalten“, sagte Högner. Aber dann fiel in der zweiten Halbzeit doch noch der Treffer, dieses „Glückstor“, wie der SGS-Coach betonte. Nach einer Ecke von Yuki Nagasato konnte die Situation im Strafraumgewühl nicht geklärt werden, Bianca Schmidt behielt die Übersicht und stocherte den Ball aus drei Metern über die Linie (59.).
Gut zehn Minuten brauchten die Essenerinnen anschließend, um sich von dem Schock zu erholen. Mit Caroline Hamann und Stephanie Goddard brachte Högner noch zwei neue Offensivkräfte. Und es gab sie tatsächlich, die Chance zumindest schon einmal den Ausgleich zu schaffen. Zum Beispiel in der 79. Minute, als Melanie Hoffmann nach einem Doppelpass mit Jackie Groenen, die ein glanzvolles Debüt feierte, aus etwa 17 Metern das Ziel knapp verfehlte. Aber die Schlussoffensive wurde dann wohl doch zu spät gestartet. Oder wie bemerkte Högner: „Der Glaube hat vielleicht gefehlt.“
Das darf er aber nicht am kommenden Mittwoch. Denn da steht bereits das Nachholspiel beim 1. FC Saarbrücken an. Und die drei Punkte im Kampf um den Klassenerhalt dürfen nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Högner: „Das war ein guter Auftakt, aber wir müssen weiter unsere Leistung abrufen.“