Was war passiert? Auf der Platzanlage an der Sternstraße läuft die 86. Spielminute der Bezirksliga-Begegnung zwischen den Gastgebern Viktoria Buchholz und dem TSV Bruckhausen als TSV-Coach Hasan Yildirim an der Seitenlinie urplötzlich zusammensackt. „Er hat mir noch gesagt, dass ihm schwarz vor den Augen wird“, berichtet später ein sichtlich und hörbar geschockter Co-Trainer Murat Sipahi. Zuvor war ein paar Minuten nach dem Vorfall der Rettungswagen eingetroffen und der Bruckhausner Trainer noch vor Ort an der Seitenlinie erstversorgt worden.
Hatte am Abend gute Nachrichten: TSV-Co Murat Sipahi.
Yildirim auf dem Weg der Besserung
Rund zwei Stunden nach dem Spiel kann indes Sipahi mit der wichtigsten Nachricht des heutigen Duisburger Fußball-Nachmittags aufwarten. „Hasan Yildirim geht es bereits wieder besser“, weiß der Assistenz-Trainer, der direkt nach dem Ende der Begegnung ins Krankenhaus gefahren war und mittlerweile bereits Einzelheiten über die Gründe des Kollapses kennt:
„Zunächst einmal sieht es nach einem Kreislaufzusammenbruch aus. Die Aufregung, wenig Flüssigkeit und dazu die Hitze“, fasst Sipahi all jene Faktoren zusammen, die in der Endsumme zu Vorfällen wie dem Heutigen führen können. Obwohl die schlimmsten Befürchtungen damit zwar erst einmal vom Tisch sind, bleibt Yildirim die kommende Nacht zunächst einmal in stationärer Behandlungen.
Frage nach dem Spielstand
„Leider hat der Trainer vor seinem Zusammenbruch auch über Stiche in der Herzgegend berichtet“, weiß Sipahi, dass der nächtliche Aufenthalt im Krankenhaus für Yildirim unausweichlich ist. Und trotz aller Sorge und dem großen Schrecken, der allen Beteiligten noch lange nach der Partie in das Gesicht geschrieben stand, weiß der zweite Mann an der Bruckhausener Linie eine Geschichte zu erzählen, die fast unglaublich erscheint. „Als unser Coach am Boden lag und kurz zu sich kam, da hat er direkt gefragt wie es steht.“
Buchholz: Hoppe, Poley, Yegba, Altinay, Tercan, Akbas, Tißen, Rolinger, Raue, Rolfs, Mansfeld Bruckhausen: Ö. Alikilic, Tekin, Colic, Özkara, Ibisi, Gümüz, Sengül, Yüksel, Caliskan, M. Alikilic, Aydin Tor: Caliskan (26.) Zuschauer: 150
Caliskan mit goldenem Treffer
Dass Yildirim die für ihn passende Antwort bekam, lag zunächst einmal an der Treffsicherheit von Ilyas Caliskan. „Ich habe es genauso gemacht, wie wir es trainiert haben“, machte der im zweiten Abschnitt ausgewechselte TSV Kicker deutlich, dass die Mechanismen bei den Nord-Duisburgern bereits greifen. Und tatsächlich war dem Kopfball-Treffer des „Dreizehners“ ein gekonnt vorgetragener Angriff der Gäste voraus gegangen (26.).
Der Tatsache, dass die grün-weiß gestreiften Hausherren vor der Pause nicht auch zu ihrem Erfolgs-Erlebnis kamen, war vor allem in der fehlenden Kaltschnäuzigkeit im Abschluss begründet. So vergab Viktoria-Angreifer Markus Raue gleich zweimal aus aussichtsreicher Position (22., 43.).
Erzielte das entscheidende Tor des Tages: TSV-Akteur Ilyas Caliskan.
Partie nicht abgebrochen
Dass der TSV im zweiten Abschnitt den Buchholzern zwar mehr Spielanteile ließ, am Ende aber die besseren Chancen und das bessere Ende auf seiner Seite hatte, wurde aufgrund der bereits geschilderten Ereignisse nach dem Abpfiff des Matches zur reinen Nebensache.
Warum die Partie nach dem tragischen Vorfall nach einer 15-minütigen Unterbrechung überhaupt noch einmal angepfiffen wurde, ist freilich eine Sache, die angesichts des Geschehenen durchaus von den Verantwortlichen aller beteiligten Parteien noch einmal kritisch hinterfragt werden darf.