Top - Daumen rauf für:
1. Die Aufsteiger
Das Maß aller Dinge in der abgelaufenen Spielzeit war der VfL Wolbeck. Die Mannschaft von Thomas Fuchtmann dominierte – besonders in der Hinrunde – die Liga fast nach Belieben. Dazu konnte der letztjährige A-Ligist fast sämtliche Rankings für sich entscheiden: Beste Hinrunden-Elf, beste Heim- und Auswärtsmannschaft, stärkster Sturm und sicherste Defensive der Liga. Dazu eine Siegesserie von zehn „Dreiern“ in Folge und den höchsten Sieg der Saison (11:0 gegen Türkgücü Werl) in der Bilanz – da kann man von einem hochverdienten Meistertitel sprechen. Auch der ambitionierte SVF Herringen spielte von Beginn an eine gute Rolle in der neuen Klasse. RW Westönnen war mit einem ganz anderen Ziel in die Spielzeit gestartet – und konnte sich trotz grausiger 85 Gegentore über den Klassenerhalt freuen.
2. Elik und die SCR-Offensive
Eine Bestmarke schnappte der SC Roland dem Titelträger weg: Die der besten Rückrunden-Mannschaft. Der SCR holte 36 Punkte, Wolbeck „nur“ 35, die Beckumer erzielten in den letzten 15 Spielen auch wesentlich mehr Tore als der VfL: 59 (38). Und um ein Haar hätte die Mannschaft von Trainer Alex Kobozev der Übermannschaft aus Münster auch noch den Titel des besten Liga-Angriffs streitig gemacht. „Die Offensive ist unsere Stärke“, bekannte Kobozev schon zu Saisonbeginn und behielt recht. Während in Wolbeck das Duo Essing-Tawidde vorne wirbelte (gemeinsam 56 Treffer), war es bei Roland Umut Elik, der fast nach Belieben traf. 38 mal netzte der ehemalige Heessener ein, alleine fünf Treffer gelangen dem Top-Torjäger beim 10:0 gegen Westönnen.
3. Die Torflut
Ein Qualitätsmerkmal ist es sicher nicht, aber zumindest sprechen 922 Tore in 240 Spielen für einen hohen Unterhaltungswert. Macht einen Durchschnitt von 3,87 „Buden“ pro Partie. Die Top drei der Abschlusstabelle waren erwartungsgemäß auch die treffsichersten Mannschaften. Die meisten Tore fielen aber nicht bei einem der Kantersiege, sondern am vorletzten Spieltag, als sich der SC Roland und SVF Herringen 7:5 trennten.
Flop: Daumen runter für:
1. Der Kreis Soest
Das hat es noch nie gegeben: Alle Absteiger kommen aus einem Kreis. Die Soester tun etwas daran, sich allmählich von der Fußballkarte zu radieren, allen voran das ehemalige Aushängeschild Soester SV. Die „Rothosen“ wurden sang- und klanglos von der Landesliga direkt in die Kreisklasse durchgereicht. Auch Wickede bekleckerte sich nicht mit Ruhm und verpasste es, dieses Mal noch im Finale den Kopf aus der Schlinge zu ziehen – das war in den beiden Spielzeiten zuvor am letzten Spieltag noch geglückt. Türkgücü Werl ist sowieso ein Thema für sich. Bleiben als Lichtblicke Welver und Hilbeck, die erwartungsgemäß eine gute Rolle spielten. Und Oestinghausen, SG konnte noch mal die Kurve kratzen und wird auch 2009/10 in der Landesliga kicken.
2. Türkgücü Werl
Die meisten Negativschlagzeilen produzierte ein Klub, der sich in den letzten acht Jahren zu einer festen Größe der Staffel gemausert hatte. Werl kasiierte die höchste Niederlage, die meisten Gegentore (105) und verlor 23 von 30 Spielen. Als wäre das nicht schon schlimm genug, machten immer wieder Meldungen um Schulden, Querelen und Personalsorgen die Runde. Der Spielabbruch gegen Sendenhorst und das Nicht-Antreten gegen Wolbeck wurden von dem letzten Platz in der „Fair-Play“-Wertung „gekrönt“: Sechs Rote und drei Gelb-Rote Karten sind die unrühmliche Rekord-Bilanz.
3. Wieder keine Spannung im Meisterrennen
Schon im vergangen Jahr kam der Meister, seinerzeit hieß er SVA Bockum-Hövel, und dann erst einmal lange nichts. Das war auch in der abgelaufenen Runde wenig anders. Zwar betrug der Vorsprung des Meisters dieses Mal keine 13, sondern „nur“ acht Punkte, aber sicherlich wäre ein Krimi um die Krone mal ein echtes Highlight. Vielleicht klappt es ja in 2009/10. Die Kandidaten heißen SC Roland, Welver, Herringen und vielleicht auch Hilbeck. Und bestimmt gibt es auch wieder einen Aufsteiger, der für Furore sorgt.
Der Zwitter: Sportfreunde Bockum
Einmal mehr präsentierte sich der Revierklub äußerst Janus-köpfig. In die Hinserie ging nach der guten Vorsaison komplett in die Hose. Nur elf Punkte waren für den Vorjahresdritten nicht nur peinlich, sondern auch existenzgefährdend. Dass sie es besser können, zeigten die Hammer dann in der zweiten Hälfte: 28 Punkte und Platz vier in der Rückrundentabelle versöhnten für den desolaten Start. Volker Steiniger, Sportlicher Leiter der Sportfreunde wollte sich „durchmogeln, um im nächsten Jahr wieder anzugreifen“. Mit Platz acht in der Abschlusstabelle hat zumindest das mit dem Mogeln schon mal ganz gut geklappt.