Das Zwischenresümee von Flossbach, für den die Bezirksliga nach 15 Jahren Verbandsliga absolutes Neuland ist, fällt dementsprechend sehr positiv aus. „Nach dem Abstieg war die Fluktuation sehr hoch und wir haben die Mannschaft stark verjüngt. Mit einem Durchschnittsalter von 21,5 Jahren haben wir sicherlich das jüngste Team der Liga“, bemerkt der Coach.
Viel wichtiger ist für Flossbach allerdings, dass auch die Vereinsstrukturen stimmen, was bei den aktuellen Problemen im Amateurfußball keine Selbstverständlichkeit mehr sei, wie der 48-Jährige betont. In schlechter Erinnerung ist ihm insbesondere sein Gastspiel beim GSV Moers geblieben: „Das hatte weder sportlich noch von den Strukturen her etwas mit Verbandsliga-Fußball zu tun.“
Sein Abstecher zu der SpVgg. Erkenschwick, wo er sowohl als Sportlicher Leiter als auch als Trainer tätig war, zählt ebenso zu den Negativ-Erlebnissen.
Umso mehr genießt Flossbach nach den turbulenten Jahren die Zeit bei Vestia Disteln: „Es ist schön, keinen Druck zu haben, und ich kann mit jungen Spielern zusammenarbeiten. Die Verantwortlichen sind ebenso zufrieden mit mir und die Versprechungen werden eingehalten.“ Sein Verhältnis zu den Akteuren beschreibt er „als fast schon zu gut“. Vor kurzem hat der „Ur-Marler“ seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert und auch der Kader bleibt ohne Ausnahme zusammen, ein weiteres Zeichen dafür, dass „die Chemie in dem familiär geführten Verein“ stimmt.
Nicht ausschließen möchte Flossbach allerdings, dass er sich auch noch einmal einer neuen Herausforderung stellt: „Es gibt interessante Geschichten. Dazu gehört sicherlich auch die bevorstehende Fusion zwischen dem VfL Drewer, der SG und SpVg. Marl. Darüber mache ich mir aber jetzt noch keine Gedanken. Vielleicht bleibe ich auch bei Vestia Disteln.“ Sein Herzenswunsch bleibt dagegen Illusion: „Trainer in der Bundesliga werde ich wohl nicht mehr, auch wenn ich es sicherlich verdient hätte.“