Vor allem der TC Freisenbruch verfiel regelrecht in Schockstarre, als der Vorstand der Presse entnehmen musste, dass die Sportanlage Bergmannsbusch nun plötzlich doch geschlossen werden soll. Dabei hatte man sich doch eigentlich auf einen Erhalt des Platzes geeinigt. Voraussetzung: Der TC muss die Betriebskosten selbst tragen. "Das haben wir sogar schriftlich fixiert", empört sich Fritz Schievelbusch aus dem geschäftsführenden Vereinsvorstand. "Ansonsten weiß niemand etwas, wir haben keinerlei Informationen, auch beim Sport- und Bäderamt wusste man nichts davon." Dennoch verfehlte die Nachricht ihre Wirkung selbstverständlich nicht. "Wir stehen alle noch ein wenig unter Schock und müssen uns jetzt erst mal beraten", seufzt Schievelbusch. "Aber ich denke, dass wir uns vorerst ruhig verhalten und abwarten, die Stadt wird da ja sicherlich auf uns zukommen."
Stadtdirektor Christian Hülsmann hat für den Unmut jedoch kein Verständnis, kritisiert zudem die Berichterstattung: "Da wurde mal wieder eine unglaubliche Räuberpistole draus gemacht." Und das zu unrecht, schließlich sei auf der Ratssitzung nichts an den Plänen geändert worden. Vielmehr sei man der Aufforderung der Landesregierung nachgekommen und habe den bereits abgenickten Masterplan lediglich bestätigt. „Das ist also kein neuer, sondern die Bestätigung des alten Beschlusses“, erklärt der CDU-Mann.
Das gelte selbstverständlich auch für den TC Freisenbruch. „Es ging bei der Schließung der Anlagen ja im Wesentlichen nicht um die Instandhaltungskosten, sondern um eventuell anfallende Sanierungsaufwendungen. Als wir den Masterplan vorgestellt haben, bestand da aber plötzlich kein Bedarf mehr.“ Daher erteilte man dem Verein eine Duldungsgenehmigung, vorausgesetzt, es fallen keine Sanierungskosten an und Funktionalität sowie Verkehrssicherheit der Anlagen bleiben gewährleistet. „Und daran ändert sich nicht die Bohne“, unterstreicht Hülsmann.
Gleichzeitig bringt er für die Proteste gegen den Masterplan überhaupt nur bedingt Verständnis auf. „Ich kann mich nur wiederholen: Es handelt sich nicht um einen reinen Schließungsplan. Wir wollen gleichzeitig das größte Sanierungsprogramm für die Essener Sportstätten überhaupt auf den Weg bringen und in den nächsten fünf Jahren mit 22,5 Millionen investieren.“ Geld, von dem unter anderem 19 Kunstrasenplätze im Essener Raum eingerichtet werden sollen.
Hülsmann: „Die Botschaft lautet: Beides geht nicht, wir bekommen das Geld nur bewilligt, wenn wir Einsparungen machen. Wenn wir das nicht tun, schließen sich die Anlagen irgendwann von selbst, sobald Sanierungsbedarf anfällt. Wer beides will, handelt schlicht unredlich.“