Vor allem das Konterspiel der Hausherren war heute der entscheidende Trumpf. Den Torreigen eröffnete Dennis Peter per Kopf (15.), nach einem Traumpass vom starken, manchmal etwas zu ballverliebten, Dennis Suchow.
„Ich bin schon ziemlich enttäuscht. Das war ein richtungsweisendes Spiel für uns, das wir völlig verdient verloren haben“, stellte VfB-Coach Ralf Quabeck ernüchtert fest. Und in der Tat grenzte es schon fast an Arbeitsverweigerung, was seine Truppe über weite Strecken zeigte. Warum der VfB vor der Saison als Aufstiegsaspirant gehandelt wurde, blitzte nur in der Schlussphase auf.
Youngster Laurenz Leifgen, der ansonsten blass blieb, drehte nach dem 0:5 nochmal auf, packte zwei sehenswerte Freistöße (82.,89.) und eine beherzte Direktabnahme (85.) aus und verkürzte den Abstand auf zwei Treffer. Doch das reichte nicht, um den Höhenflug der Adler zu stoppen und somit ist der Aufwärtstrend der Bottroper nach zuletzt zwei Siegen und 7:1 Toren wieder dahin.
Der Frintroper Christian Schwalm verletzt am Boden (RS-Foto: Stephan).
Zusätzlich geschwächt wurden die Bottroper durch eine Verletzung von Torwart Mario Hohmann, der sich bei einer Rettungsaktion dort verletzte, wo es für Männer besonders weh tut. Wenige Minuten später erwischte es auf der anderen Seite Christian Schwalm. Kurze Zeit nach seinem tollen 2:0 (47.), wo er aus extrem spitzem Winkel per Freistoß ins linke obere Eck traf, bekam er bei einem Zweikampf an der Mittellinie eine volle Breitseite und rang minutenlang mit heftigen Schmerzen. Er musste mit einer Prellung am Oberschenkel ausgewechselt werden. Aber seine Kollegen kämpften für ihren „Schweini“ und bauten die Führung zwischen der 67. und 82. Minute (67. Checa-Romero, 76. Grzenna, 82. Sokhan-Sanj) mit sehenswertem Kombinationspiel auf 5:0 aus.
Mit so einer Leistung kann man sich am Wasserturm auch durchaus höhere Ziele stecken. Trainer Hansi Wüst bleibt aber realistisch. „Wir denken von Spiel zu Spiel. Wichtig ist für uns, dass wir Stabilität reinbekommen, alles andere kommt von alleine.“
Die grün-weißen Adler setzen zum Höhenflug an (RS-Foto: Stephan).
Die etwas „chaotische“ Schlussphase begründete er damit, „dass die Elf mit einem Durchschnittsalter von 22 Jahren noch etwas unerfahren ist und die Abwehr, sobald das erste Gegentor gefallen ist unsicher wird.“ Und in der Tat tendierte die Ordnung in der Hintermannschaft gegen Null. Hätten die Bottroper etwas mehr Fortune bei einem Lattenschuss und einem abgefälschten Ball, der knapp neben dem Kasten vorbeitrudelte, gehabt, hätte es nochmal spannend werden können.
Nächste Woche können sich die Frintroper, von denen einige Spieler grippegeschwächt ins Spiel gingen, bei einem spielfreien Wochenende erholen. Für die VfB-ler geht’s gegen Schlusslicht Altenessen um Wiedergutmachung.