Der Trend ist jetzt klar: Die Duisburger werden gegen den Abstieg spielen. Das Lazarett hat sich zwar gelichtet, so dass Oliver Bähr seiner Trainer-Rolle gerecht werden und auf eigene Einwechslungen verzichten kann, das Selbstbewusstsein der Mannschaft aber ist im Keller. Mehmet Kilic war am Sonntag bereits der Vierte, der einen Elfmeter verschoss. Sprich: In dieser Saison konnte kein Strafstoß verwandelt werden. Darum ruht jetzt viel Hoffnung auf dem Debüt des landesligaerfahrenen Ilyas Acigöz. "Er hat zwar auch wenig trainieren können, aber vom Technischen und vom Spielverständnis her ist er einer, der Führungsaufgaben übernehmen kann und das haben wir im Moment dringender denn je nötig", weiß Bähr.
Das gilt auch für den ersten Saison-Erfolg, der am liebsten am Sonntag gegen den 1. FC Mülheim eingefahren werden soll. Denn: Ist man erst einmal ganz hinten dran, nimmt der Druck zu und der wirkt sich bekanntermaßen nicht positiv auf die Psyche aus, egal ob Amateur oder Profi. Um das zu schaffen, hat sich Bähr schon einige Gedanken gemacht: "Ich werde jetzt Beton anrühren. In den letzten Spielen waren wir zu offensiv und haben uns zu viele Konter gefangen. Das soll nicht mehr passieren."
Die Entscheidung, das Handtuch eventuell vorzeitig zu werfen, ist erst einmal vertagt, wobei die Betonung eindeutig auf erst einmal liegt. "Ich klebe nicht an meinem Stuhl. Wenn einer kommt und meint, dass er es besser kann, dann soll er es probieren", erklärt der ehemalige Stürmer, der die Mechanismen des Geschäfts bestens kennt und ergänzt: "Schließlich bin ich der Coach und damit das schwächste Glied."