Nur zwei Punkte aus 27 Spielen und 137 Gegentore bedeuten den letzten Platz für den Essener SC Preußen in der Bezirksliga 6 Niederrhein. Trainer Manfred Schröder berichtet in einem Telefonat über die aktuelle Situation.
2:10, 0:14, 0:11, 1:9. Das sind nur einige der insgesamt 25 Niederlagen der Essener in der laufenden Saison. Eine erschreckende Bilanz, welche die aktuelle Lage des Vereins ganz und gar nicht vereinfacht.
"Das ist kein Spaß. Anhand der Ergebnisse sieht man ja, dass es schwierig geworden ist", erklärt der Coach. "Die Problematik ist, dass uns im Laufe der Saison zu viele Spieler abgehauen sind."
Zwischen acht und zehn Spieler haben die Mannschaft seit Beginn der Saison verlassen. "Nach dem fünften Spieltag, als der Ein oder Andere gemerkt hat, dass es eng werden könnte, sind die Leute einfach nicht mehr wiedergekommen."
In der Winterpause hätte man somit viel Geld in die Hand nehmen müssen, um einen Abstieg zu vermeiden. "Das wollten wir nicht." Aktuell besteht das Team aus Spielern im Alter zwischen 20 und 21, Akteuren aus der zweiten Mannschaft, sowie zwei Altherren-Spielern.
"Ich wollte das als Trainer eigentlich auch nicht mehr machen, habe aber aus Liebe zum Verein gesagt, dass ich es bis zum Saisonende mache", erklärt Schröder.
"Es sind auch häufig elf bis 13 Leute beim Training, die dann sonntags auch spielen. Es gibt Leute, die wollen. Aber wollen heißt nicht immer können." Auf die Frage, warum man die Mannschaft nicht zurückgezogen hat, erklärte er: "Viele andere ziehen zurück. Das wäre für uns auch einfacher gewesen, aber wir haben im Vorstand darüber diskutiert. Die Mehrzahl war der Meinung, wir müssen das durchziehen."
Wiederaufbau als Hauptaufgabe
Da Schröder in der kommenden Saison nicht mehr an der Seitenlinie stehen wird, suchen die Essener einen neuen Trainer, was sich als nicht ganz einfach herausstellt. "Ich führe auch die Gespräche mit den neuen Trainern und das ist nicht so einfach. Die meisten wollen eine fertige Mannschaft haben und nichts selbst aufbauen."
Dadurch zögern auch potenzielle Neuzugänge auf dem Rasen, da sie ohne einen festen Trainer keine Zusage erteilen wollen. "Die Trainer fragen auch, was wir für einen Kader haben und ob der Wiederaufstieg direkt ein Thema ist. Das ist alles nicht einfach."
Laut eigener Aussage ist der direkte Wiederaufstieg jedoch kein Thema innerhalb des Vereins. Man möchte sich zunächst auf den Wiederaufbau fokussieren.
"Wenn wir nächste Woche einen neuen Trainer haben, dann können wir auch gucken, dass man den einen oder anderen Spieler fix macht."