Mit großen Ambitionen startete der Vogelheimer SV in die neue Bezirksliga-Saison. Nach dem vierten Platz im Vorjahr wollte der VSV angreifen und ein Wörtchen um den Aufstieg in die Landesliga mitreden. Doch nach nur drei Partien herrscht große Ernüchterung rund um den Lichtenhorst.
Der Grund? Ein katastrophaler Saisonstart mit drei Niederlagen und einem Torverhältnis von 5:10. Damit kassierte die Elf von Trainer Christian Mikolajczak im Schnitt mehr als drei Gegentore pro Spiel – deutlich zu viel für die Ansprüche des Bezirksligisten. Der Ex-Profi äußerte sich bereits gegenüber RS zum Fehlstart seiner Mannschaft.
Vor dem bereits richtungsweisenden Auswärtsspiel beim ESC Preußen (03. September, 13.15 Uhr) hat RevierSport auch mit Vogelheims Kapitän Stephan Nachtigall gesprochen.
Der 38-Jährige erzielte beim Saisonauftakt gegen Katernberg (2:4) einen Treffer und musste die letzten beiden Partien von draußen mit ansehen, weil der frühere Drittliga-Spieler an einem Faserriss laboriert. So viel vorweg: Nachtigall spricht Klartext.
Wir verstehen es einfach aktuell nicht, das umzusetzen, was der Trainer uns mit auf den Weg gibt. Das war im letzten Jahr anders. Wenn ich die genauen Gründe wüsste, würde ich das sofort sagen. Darauf kann ich leider keine präzise Antwort geben. Was ich nur sagen kann: Wenn man merkt, dass es spielerisch nicht läuft, dann sollte man zumindest rennen und kämpfen bis zum Umfallen
Stephan Nachtigall.
Stephan Nachtigall, nach der 0:2-Niederlage gegen den SC Türkiyemspor ist der Fehlstart des Vogelheimer SV perfekt. Was sind die Gründe dafür?
Ich muss dem Trainer komplett zustimmen. Mit all seinen Aussagen hatte er zu 100 Prozent Recht. Wir verstehen es einfach aktuell nicht, das umzusetzen, was der Trainer uns mit auf den Weg gibt. Das war im letzten Jahr anders. Wenn ich die genauen Gründe wüsste, würde ich das sofort sagen. Darauf kann ich leider keine präzise Antwort geben. Was ich nur sagen kann: Wenn man merkt, dass es spielerisch nicht läuft, dann sollte man zumindest rennen und kämpfen bis zum Umfallen. Gegen Türkiyemspor haben zwar mit Hasan Beganovic, Marcel Schwarze, Marc Nickel, Naoufal Nouri und mir fünf absolute Stammspieler gefehlt. Trotzdem haben wir eigentlich genug Qualität im Kader, um solche Gegner zu schlagen – ohne despektierlich zu klingen.
Was erwarten Sie persönlich als Kapitän von Ihrer Mannschaft in den kommenden Wochen?
Wir müssen Leidenschaft an den Tag legen! Die Leidenschaft, der letzte Wille und die Kampfbereitschaft fehlen. Kämpfen kann man immer, egal in welcher Situation. Bei allem Respekt hätten wir eigentlich mehr spielerische Qualität gehabt als der 1. FC Mülheim oder Türkiyemspor. Aber die Gegner haben alle einen Schritt mehr gemacht als wir. Mannschaftliche Geschlossenheit ist manchmal mehr wert als die Qualität einzelner Spieler. Wir müssen die Grundtugenden abrufen. Das erwarte ich jetzt von unserer Mannschaft.
Das nächste Spiel findet beim ESC Preußen statt, der mit einem Punkt aus drei Spielen ebenfalls keinen guten Start erwischte. Wie wichtig und richtungsweisend ist dieses Essener Duell bereits in der Frühphase der Saison?
Der ESC Preußen steht auch mit dem Rücken zur Wand. Sie stehen ebenfalls unten drin. Wir werden den Gegner definitiv nicht unterschätzen und mit viel Demut anreisen. Es wird wichtig sein, dass wir den Kampf annehmen und die drei Punkte nach Vogelheim holen. Der Trainer wird die richtigen Worte finden und uns in die richtige Richtung leiten. Da mache ich mir keine Sorgen. Ich kann nur sagen, dass wir an uns glauben und niemals aufgeben werden.
Sie fallen aktuell verletzt aus. Wann ist mit Ihrer Rückkehr zu rechnen?
Ich habe mir leider vor dem Spiel in Mülheim einen Faserriss in der Wade zugezogen. In Preußen werde ich noch pausieren. Dafür wird es nicht reichen. Ich gebe meinem Körper die nötige Zeit. Mein Ziel ist es, dass ich in der nächsten Woche ins Training einsteige, um dann voll für das Spiel gegen Blau-Gelb Überruhr wieder am Start zu sein. Ob es dann für die Startelf reicht, entscheidet der Trainer. Ich brenne auf jeden Fall und denke, dass ich der Mannschaft die Impulse geben kann, die sie braucht.