Nach rund einem Jahr muss Stefan Lorenz den SV Rhenania Bottrop verlassen.
Nach einem 1:6-Heimdebakel gegen den SV Burgaltendorf trennten sich die Bottroper vom ehemaligen Rot-Weiss-Essen-Profi. Lorenz ist nicht mehr länger Trainer am Bottroper Blankenfeld.
Der Bezirksligist war mit hohen Erwartungen in die Saison gestartet und steht nun statt vor dem angepeilten Aufstiegs-, im Abstiegskampf. "Die Jungs haben solch eine hohe Qualität und wir stehen unten drin. Das ist für uns nicht nachzuvollziehen", erklärt Jörg Koßek, erster Vorsitzender des SV Rhenania gegenüber RevierSport.
Koßek weiter: "Stefan hat die Mannschaft nicht mehr erreicht. Das ist jedenfalls unser Eindruck. Er hat enorme Ansprüche, aber unsere Jungs sind keine Profis. Er hat ein hervorragendes Training geleitet, aber unserer Meinung nach ein wenig überdreht und den Jungs somit die Lockerheit genommen. Wir wünschen ihm alles Gute für die Zukunft."
Ex-Profi Thiele übernimmt für Ex-Profi Lorenz
Einen Nachfolger haben die Verantwortlichen auch schon gefunden. Stefan Thiele (49), ebenfalls Ex-Profi wie Lorenz, übernimmt am Blankenfeld. Thiele stand bei Klubs wie Borussia Dortmund, FC Schalke 04 und Rot-Weiss Essen unter Vertrag. Zuletzt war er Nachwuchschef beim SV Rhenania und übernimmt nun die erste Mannschaft.
RevierSport erreichte am Montag auch Lorenz. Der sagte zu seinem Aus: "Die Ergebnisse sprechen gegen mich. Alles andere spricht für mich. Die Zusammenarbeit mit den Jungs war gut."
Zum Vorwurf, dass er zu professionell trainiert haben soll, meint Lorenz: "Im Amateurbereich will ich auch ein professionelles Denken vermitteln. Das sehe ich als Ex-Profi als meine Pflicht an. Die Jungs müssen immer bereit sein sich weiterzuentwickeln."
Lorenz war bisher im Amateurbereich als Trainer von TuS Essen-West 1881, Blau-Gelb Überruhr und zuletzt Rhenania Bottrop tätig. Es ist die erste Entlassung für den 41-jährigen ehemaligen Kapitän von Rot-Weiss Essen.
Lorenz: "Auch eine Entlassung gehört zum Trainergeschäft dazu. Die habe ich nun hinter mir. Mal schauen, was in Zukunft folgt. Ich danke Rhenania auf jeden Fall für die gute Zusammenarbeit. Ich übergebe eine intakte Mannschaft und drücke dieser die Daumen. Am Dienstag werde ich mich noch vom Team persönlich verabschieden."