Der VfB Speldorf musste in der vergangenen Saison einen der bittersten Abstiege am Niederrhein hinnehmen. Erst in der Relegation ging es für das Team von Julien Schneider aus der Landesliga in die Bezirksliga. Doch Spuren für die neue Saison hat dieser Schlag scheinbar nicht hinterlassen. Nach neun Spielen thronen die Speldorfer mit sieben Siegen und zwei Unentschieden an der Spitze der Bezirksliga Gruppe 5.
„Wir haben nach dem späten Abstieg schnell die Weichen auf die neue Saison gestellt und sind mit dem Großteil des Kaders zusammengeblieben. Dazu konnten wir uns mit ein paar Neuzugängen ergänzen, die trotz des Abstiegs gekommen sind. Das war der erste Schritt“, erklärt Schneider, warum es aktuell so gut läuft. Schon in der Vorbereitung habe man die Anzeichen für eine gute Saison gesehen, als man ungeschlagen blieb und unter anderem gegen die Landesligisten Blau-Weiß Mintard (5:3) und Fichte Lintfort (3:1) gewinnen konnte.
Wir haben es uns selber eingebrockt und ziehen den Karren jetzt alle zusammen wieder aus dem Dreck.
Julien Schneider
Dabei hätte der Abstieg kaum härter kommen können. Erst am letzten Spieltag rutschte der VfB erstmals auf den Relegationsplatz. In der Relegation gab es zunächst einen klaren 3:0-Sieg über den VfL Tönisberg. „In Unterrath haben wir dann glaube ich drei oder vier Aluminium-Treffer gehabt“, erinnert sich der Coach. Das Ergebnis: 0:2 und der Abstieg.
Doch die Speldorfer Köpfe gingen schnell wieder nach oben. „Es kam sofort das Signal vom Vorstand, Trainerteam und großen Teilen der Mannschaft, dass wir das nicht auf uns sitzen lassen wollen. Wir haben es uns selber eingebrockt und ziehen den Karren jetzt alle zusammen wieder aus dem Dreck.“ Und genau so geht der VfB die Saison bislang Woche für Woche an.
Die 16er-Liga erlaubt keine Patzer
„Der Schlüssel liegt auch darin, dass wir die Liga total annehmen. Da wird nicht ein einziger Gegner irgendwie unterschätzt. Wir wissen auch, dass man sich jedes Spiel erstmal erarbeiten muss. Das haben wir jetzt gegen Mündelheim gesehen. Wir haben zwar 3:0 gewonnen, aber die haben wirklich gut verteidigt, deshalb war es auch ein hartes Brett zu bohren“, blickt Schneider auf den letzten Spieltag zurück. „Wenn man da mal einen schlechten Tag hat und dann den Gegner unterschätzt, dann spielt man nur unentschieden oder verliert. Wenn du von 16 Mannschaften erster werden willst oder musst, dann darfst du dir so Dinger nicht erlauben.“
Am kommenden Spieltag wartet ein besonderes Spiel auf Schneider und sein Team. Es geht zum Duisburger SV (16. Oktober, 15 Uhr). Dort trainierte er einst selbst zwei Jahre und war zuvor auch als Spieler aktiv. Auch sein Co-Trainer, Teammanager und einige Spieler standen bereits in Diensten des DSV. „Zum Vorstand habe ich auch noch einen guten Kontakt. Man spielt natürlich gerne gegen Freunde. Die Mannschaft selbst hatte ja einen großen Umbruch mit 20, 25 neuen Spielern. Da ist jetzt nicht mehr viel von damals vorhanden. Aber es ist trotzdem ein besonderes Spiel und ich glaube, die werden auch super heiß sein gegen uns. Das wird ein interessantes Spiel“, ist sich der gebürtige Duisburger sicher.