Vor der Partie stichelte SC-Spielertrainer Ümit Ertural gegen den Spitzenreiter aus Hamborn: „Wir wollen dem Gegner die Meisterschaft versauen und sie für das arrogante Auftreten im Hinspiel bestrafen. Meine Mannschaft besitzt genügend Qualität, um das Duell für sich zu entscheiden“, gab der 34-Jährige zu Protokoll.
Allerdings musste auch Ertural anerkennen, dass der Gast zurecht auf dem ersten Tabellenplatz steht und die Bezirksliga vor dem letzten Spieltag anführt. Der Spitzenreiter gewann beim Spielclub und darf somit weiter vom erneuten Aufstieg in die Landesliga träumen. Es schien so, als hätten die Sticheleien von Ertural den Primus angespornt, denn die Duisburger zeigten zumindest im ersten Durchgang eine meisterliche Vorstellung. Den Torreigen eröffnete Marko Djurdjevic mit einem Eigentor (6.). Bis zum Halbzeitpfiff erhöhten Jan Stuber (21.), Gökhan Kiltan (24.) und Tim Keinert (40.), nach teilweise tollen Spielzügen und Konterangriffen, auf 0:4 und brachten dem Tabellenführer somit eine komfortable Führung.
Nach dem Pausentee veränderte sich die Partie aber komplett. Oberhausen war die aktivere Mannschaft und konnte durch einen Doppelschlag von David Möllmann (63.,64.) auf 2:4 verkürzen. Das Blatt wendete sich und Hamborn wirkte nervös und verunsichert. Als David Fojcik (84.) den Anschlusstreffer erzielte, glaubten viele der Zuschauer an eine Neuauflage des Jahrhundert-Derbys zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 (4:4) aus dem November 2017. Allerdings schloss der eingewechselte Maruf Rasaq einen Konter mustergültig ab (85.) und tütete den Dreier für den Bezirksliga-Primus ein. Das konnte auch der zweite Treffer von Fojcik nicht verhindern (90.+1.). Ein unfassbar intensives Spiel endete dementsprechend mit einem Auswärtssieg für die beste Rückrundenmannschaft.
Ärger nach Attacke gegen Spielclub-Akteur
Ertural war, zumindest mit dem Auftreten in der zweiten Halbzeit, zufrieden mit seiner Elf: „Die erste Hälfte haben wir verschlafen, aber im zweiten Durchgang waren mir mehr als ebenbürtig und hätten fast die Sensation geschafft“, betonte der Spielertrainer. Sportfreunde-Coach Michael Pomp fehlten nach dem Spektakel die Worte: „Wir haben zwei verschiedene Halbzeiten abgeliefert. Nach dem Doppelschlag des Gegners waren wir zu nervös und konnten das Spiel nicht mehr kontrollieren. Im Endeffekt zählt für uns jedoch nur der Sieg“, kommentierte Pomp, der dem Gegner für die starke kämpferische Leistung ein Kompliment aussprach.
Während Hamborn in der nächsten Woche gegen den Hamminkelner SV (So, 15:00 Uhr) die Möglichkeit hat, die Meisterschaft und den erneuten Aufstieg klar zu machen, war eine Aktion eines Duisburger Zuschauers wenig meisterlich: Er stellte bei einem Einwurf dem SC-Mittelfeldspieler Elvis Prince Grohmann ein Bein, sodass es im Anschluss fast zu einer handfesten Auseinandersetzung kam.