Der langjährige Bezirksligist Schwarz-Weiß 06 Düsseldorf steckt mitten im Aufstiegskampf für die Landesliga. Der Rückstand auf den Tabellenführer Ratingen 04/19 II beträgt nur fünf Punkte. Unter dem neuen Trainer Dennis Wienhusen hatte der Nachbarverein des Oberligisten TuRU Düsseldorf drei Siege aus vier Spielen gefeiert. Am Wochenende geht es zum SV Uedesheim, wo mit einem Sieg Platz drei in Aussicht ist. Das alles interessiert beim Bezirksligisten aktuell niemanden mehr.
Denn: Anfang der Woche ist das Vereinsheim niedergebrannt. Rund 100 Feuerwehrleute waren bei dem Einsatz im Düsseldorfer Südpark im Einsatz, das Gebäude konnte jedoch nicht mehr gerettet werden, es ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Die Feuerwehr schätzt den Sachschaden auf 500.000 Euro. Laut Vereinsmitteilung handele es sich um vorsätzliche Brandstiftung, um die Spuren eines Einbruchs zu vertuschen.
In der Nacht zum Dienstag wurde die Feuerwehr wegen Brandgeruchs im Umfeld informiert, bis sie jedoch den Brandherd, der mitten im ehemaligen Gelände der Bundesgartenschau von 1987 liegt, soll etwa eine Stunde vergangen sein. „Das ist die größte Katastrophe für unseren Verein, die man sich vorstellen kann", sagte der Vereinsvorsitzende Michael Drinhausen gegenüber dem Express. Auch die ansässige Fußballschule ZfaF ist betroffen. Diese hatte eine Wohnung im Dachgeschoss für ihre Büroräume angemietet.
Seitdem ist eine große Welle der Solidarität über den SC Schwarz-Weiß 06 hereingebrochen. Liga-Rivale Sparta Bilk stellte der ersten Mannschaft kurzfristig Trainingskapazitäten zur Verfügung, eine Cageball-Betreiber stellte dem Klub ebenfalls kostenfreie Plätze zur Verfügung. Nachdem die Stadt jedoch die Stromversorgung für das Flutlicht am Freitag wiederherstellen konnte, kann auf dem Kunstrasenplatz wieder trainiert werden. Bis die Stadt Umkleidecontainer errichtet hat, können die Umkleideräume des Partnervereins TGD 81, der nur wenige 100 Meter entfernt beheimatet ist, genutzt werden.
Gleichzeitig hat sich Schlagersänger Heino sofort bereiterklärt, seinen Jugendverein zu unterstützen. Heino hatte bis zur A-Jugend dort gespielt, ist bis heute Ehrenmitglied des Klubs. Nun plane er laut Express ein Benefiz-Konzert, das er zum Ende seiner Abschiedstournee als letzten Auftritt hinten dranhängen wird. Außerdem habe sich die Traditionsmannschaft von Fortuna Düsseldorf bereits für ein Freundschaftsspiel angeboten.
Autor: Stefan Loyda