Es war die Chance für den TSK Herne gegen ein Team aus der unteren Tabellenhälfte für die Wende zu sorgen und den Vorwurf der fehlenden Disziplin zu entkräftigen. Westfalia Huckarde erwies sich aber alles andere als Selbstläufer. Im Gegenteil. Nach einer halben Stunde gelang den Gästen die verdiente Führung. Rene Richert verlängerte die Vorlage von Tim Joswig ins Tor. Vorher hatte vor allem auch Gordin Ewang mit schnellen und technisch guten Einzelaktionen überzeugt.
Der TSK konnte erneut keine geschlossene Mannschaftsleistung darbieten; die Spieler zeigten nur selten den Willen, die Partie gewinnen zu wollen. Hinzu kamen viele unpräzise Pässe. Es ergaben sich nur wenige gute Möglichkeiten auf beiden Seiten, so dass die Torhüter nicht ernsthaft gefordert wurden. „Uns haben heute viele Spieler gefehlt, unter anderem Bahadir Polat, Mustafa Turgut und Daniel Zahn“, versuchte TSK-Manager Adem Ceylan, der als Übergangscoach zu Verfügung steht, eine Erklärung zu finden.
Nur 40 Sekunden nach Wideranpfiff durften sich die Gastgeber über den Ausgleich freuen. Westfalia Huckarde hatte den Start verschlafen. Yildrim Yildiz, der in der ersten Hälfte noch auf der Libero-Position gespielt hatte und nun nach vorne aufgerückt war, konnte ohne Probleme zum Tor durchmarschieren.
Doch auch dieser Treffer zeigte nicht die gewünschte Wirkung, der TSK tat weiterhin zu wenig. Huckarde zeigte die bessere Leistung und Marcel Paultyn hatte in der 57. Minute die große Chance zum erneuten Führungstreffer, traf aber nur den Pfosten. In 75. Minute hatte Darek Niekel mehr Glück. TSK-Keeper Tayfun Kacar konnte sich nicht mehr lang genug strecken um den 1:2-Rückstand und damit auch die Niederlage zu verhindern.
„Wir haben verdient gewonnen. Es war wichtig, dass wir bei diesem Gegner ruhig bleiben und wir haben heute hinten gut gestanden. Zu bemängeln ist nur wieder die Torausbeute“, lautete das Fazit von Huckarde-Coach Thomas Behlke.
Beim Landesliga-Absteiger TSK Herne geht unterdessen die Suche nach einem neuen Trainer weiter. Manager Ceylan, der selbst lange Linienchef bei Karadeniz Herne war, wird die Mannschaft die nächsten zwei Wochen betreuen, danach soll nach Möglichkeit ein deutscher Coach die Verantwortung übernehmen. Von Jankovic sind die Verantwortlichen enttäuscht. „Er hat das Team nicht in der Griff bekommen. Die Jungs sind nicht undiszipliniert. Es ist eine sehr starke Mannschaft und die richtige Einstellung zu vermitteln ist die Aufgabe des Trainers“, erklärte Ceylan. In den nächsten Tagen will man sich zunächst bemühen Marcel Hoffmann, der von Jankovic gefeuert wurde, zur Rückkehr zu bewegen. In der Winterpause möchte der TSK gezielt Verstärkung für das Mittelfeld und den Sturm holen, um dann in der Rückrunde richtig anzugreifen.