Es knisterte auf der sonst eher tristen Bezirkssportanlage in Stockum. Aus Schwerte waren gleich mit mehreren Reisbussen Fans angereist, die ihrem Team mit Schals und kreativen Gesängen zum Sieg verhelfen wollten. Da wirkte der im Prinzip nur aus drei Leuten bestehende Stockumer Fanclub eher niedlich. Mit Trommeln, Fanfaren und Megafon machten die Gastgeber ihren zahlenmäßigen Nachteil aber wieder wett.
Die heiße Atmosphäre am Rande übertrug sich sofort auf das Spiel. "Es war direkt viel Tempo drin", meinte Thomas Drathen. Viel Tempo, aber nicht unbedingt spielerische Klasse. Die Hausherren hatten dabei noch etwas mehr von der Partie. Bülent Duman scheiterte an EtuS-Keeper Andre Haberschuss (25.), eine eigentlich missglückte Flanke von Tim Stracke sprang ans Lattenkreuz (30.). Die Schwerter zeigten hingegen kaum etwas von ihrem Kreativgeist, der sie bislang so erfolgreich hat da stehen lassen.
Als sich die insgesamt gut 400 Zuschauer schon auf ein 0:0 zur Pause eingestellt hatten, gab es doch noch Grund zum Jubeln. TuS-Stürmer Andreas Gräber ging nach einem bösen Tritt zu Boden und musste verletzt vom Feld. Den Freistoß schnappte sich Top-Torjäger Bülent Duman und versenkte ihn gefühlvoll im kurzen Eck - 1:0, eine Minute vor dem Pausenpfiff.
Die Gäste-Truppe um Spielertrainer Detlev Brockhaus kam engagierter aus der Kabine, Stockum verlegte sich auf das Konterspiel. Doch immer wieder rauften sich die Schwerter Fans die Haare, als wieder einmal ein hoffnungsvoller Angriff ihrer Elf im finalen Moment versandete. "Bei denen war am Strafraum Schluss", meinte Drathen, als Stockumer Abwehrchef mittendrin im Getümmel. Lediglich eine einzige Chance erspielte sich der EtuS, doch Dennis Frohn scheiterte an Stockums Sven Radowsky (73.). Auf der Gegenseite vergaben die Gastgeber mehrere Konterchancen leichtfertig.
Letztlich mussten die Schwerte einen verdienten Stockumer Erfolg anerkennen. Für viel Ärger sorgte derweil Schiedsrichter Erdal Oener, der sich mit seiner inkonsequenten Spielleitung auf beiden Seiten keine Freunde machte. Den Stockumern war dies am Ende herzlich egal: Sie gehen nun mit einem komfortablen Vorsprung in die nächsten Wochen. Beim TuS gedeihen zarte Hoffnungen auf eine Landesliga-Zukunft des Klubs.