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Linienrichter schlägt mit Fahne zu
Wittener verletzt

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Polizei, Symbolfoto, Symbolbild, Symbol, Polizeiauto, Polizei, Symbolfoto, Symbolbild, Symbol, Polizeiauto Foto: Tim Müller
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Die Partie in der Fußball-Bezirksliga zwischen dem SV Bommern 05 und Fortuna Hagen (1:2) wird ein juristisches Nachspiel haben.

Die Polizei hat eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung geschrieben. Beschuldigt wird ein 42-jähriger Hagener, der von der Fortuna als Linienrichter eingesetzt wurde. Er soll einem Zuschauer mit der Fahne auf den Kopf geschlagen haben.

„Ich bin immer noch schockiert vom Vorgehen und vom menschlichen Niveau der Gäste“, sagte Bommerns Abteilungsleiter Dietrich Dannert am Tag nach dem Vorfall. Das ganze Spiel über hätten sich Zuschauer aus Hagen daneben benommen und wären mit üblen Beleidigungen aufgefallen. In den Schlussminuten hat dann offenbar der nichtneutrale Schiedsrichter-Assistent der Hagener die Nerven verloren.

Polizei nimmt Zeugenaussagen auf

Laut Polizei habe der Linienrichter zunächst mit einem Zuschauer hinter der Bande eine Diskussion geführt, in deren Folge er dem 58-jährigen Wittener – einem langjährigen Vereinsmitglied des SV Bommern – mit der Fahne auf den Kopf geschlagen haben soll. Das Opfer ging zu Boden, wurde später von Rettungssanitätern in ein Krankenhaus gebracht und musste dort zur Beobachtung über Nacht bleiben. Die Rettungskräfte riefen aufgrund ihrer Kenntnisse die Polizei. Die nahm Zeugenaussagen auf und schrieb eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung gegen den Hagener. Dies sei automatisch notwendig geworden, weil beim Schlag ein Gegenstand eingesetzt wurde, so ein Polizeisprecher.

Schiedsrichter hält sich raus

„Ich bin einfach nur sprachlos und habe Zweifel, ob Fußball so überhaupt noch Spaß macht“, meint Abteilungsleiter Dannert. Er war nur froh, dass es während der Rudelbildung rund um den Vorfall nicht zu noch mehr tätlichen Angriffen kam. Dannert bedauert es, wie uneinsichtig die Gäste reagierten und wundert sich auch über die Rolle von Schiedsrichter Amir Aletic. Er hielt sich aus allem raus und trug später in den Spielbericht lediglich ein, dass der SV Bommern erst ab der 60. Minute Ordner gestellt hätte. „Dafür werden wir jetzt wahrscheinlich noch bestraft. Aber selbst mit 100 Ordnern kann man sowas nicht verhindern.“

Staffelleiter Michael Krauthausen bestätigte auf Anfrage, dass die Eintragungen des Schiedsrichters recht dünn waren. Von den Vorwürfen gegen den Schiedsrichter-Assistenten erfuhr er erst von der WAZ-Redaktion. „Wie bei jedem Feldverweis auch, wünschen wir uns in solchen Fällen eine ausführliche Schilderung, weil wir aus der Ferne beurteilen müssen“, sagt Krauthausen. Hagener Klubchef distanziert sich

Anhand des Spielberichts könne er kein Verfahren vor der Spruchkammer einleiten. Die Vereine hätte aber noch die Möglichkeit, ihre Eindrücke schriftlich zu formulieren. Dass der Schiedsrichter auf einen Abbruch verzichtete und die Partie ordnungsgemäß beendete, wollte der Staffelleiter dem Schiedsrichter allerdings nicht vorwerfen.

Hagens Klubchef Jorge Dias zeigte sich am Montag beschämt über die Vorkommnisse: „Wir distanzieren uns als Verein klar davon. Solche Leute haben, wenn es wirklich so gewesen ist, im Fußball nichts zu suchen“, so Dias. Er war zwar beim Spiel vor Ort, hat den Schlag aber selbst nicht gesehen. Auf einer Vorstandssitzung am Dienstag sollen die Geschehnisse aufgearbeitet werden. „Und dann werden wir die richtigen Schritte einleiten.“

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