Trotz tollem Spätsommer-Wetter ist man stimmungsmäßig beim VfB Essen-Nord schon mitten im November angekommen. Zwölf Gegentore in den letzten beiden Spielen brachten Coach Uwe Erlebach schwer ins Grübeln. So schwer, dass er unter der Woche sein Amt niederlegte. Zusätzlich ist der VfB einer der Vereine, der durch die geplante Schließung der Sportanlage Altenbergstraße direkt vom umstrittenen „Masterplan Sport“ betroffen ist, der die Schließung von mehreren Essener Sportplätzen vorsieht. Das ist jedoch noch Zukunftsmusik. Gegenwärtig gilt es, andere Aufgaben zu lösen: zuerst will das Team im Heimspiel am Sonntag eine Reaktion auf die jüngsten Minusleistungen zeigen und so den Trainer überzeugen, vom Rücktritt zurückzutreten. Besonders die erste Hälfte der 7:4-Niederlage gegen DJK VfB Frohnhausen bereitet Essen-Nord-Geschäftsführer Marian Chacinski noch immer Kopfzerbrechen: „Die komplette Mannschaft bis auf den Torwart befand sich auf einem Betriebsausflug. Das Benehmen einiger Spieler war einfach nicht hinnehmbar. Wenn der Trainer jetzt aber sieht, dass die Mannschaft ein Reaktion ziegt, kommt er vielleicht wieder.“ Dass ausgerechnet jetzt Aufsteiger und Tabellendritte SG Essen Schönebeck vorstellig wird, dürfte die Stimmung nur wenig erhellen. Schließlich konnte die SG vor allem auswärts restlos überzeugen: auf fremdem Platz wurden alle neuen möglichen Punkte entführt. Fortsetzung ausdrücklich erwünscht. Als Lohn winkt immerhin die Tabellenspitze – ein Remis im Spitzenspiel vorausgesetzt.
Die Tabellenspitze etwas aus den Augen verloren hat der SuS Haarzopf. Nach dem blitzsauberen Start mit drei Siegen aus den ersten drei Partien bei 6:0 Toren, ergatterte die Truppe von Coach Wolfgang Gräfen in den letzten drei Spielen lediglich zwei Zähler. Deutlich zu wenig für den selbsternannten Aufstiegskandidaten. Am Sonntag trifft die Elf vom Föhrenweg auf einen direkten Aufstiegskonkurrenten. DJK Katernberg rangiert zwar derzeit noch zwei Tabellenplätze hinter den Haarzopfern, bei aber nur einem Punkt Differenz. Bei einer Niederlage der Haarzopfer wäre schlimmstenfalls der Absturz auf Rang acht möglich.
Das direkte Duell um die Tabellenführung tragen unterdessen der ESC Rellinghausen und der ESC Preußen 02 untereinander aus. Der Tabellenzweite empfängt den Spitzenreiter, mehr Spitzenspiel geht (zumindest tabellarisch) nicht. Spielerisch offenbarten beide Teams vor Wochenfrist indes noch „Luft nach oben“. Gastgeber ECS Rellinghausen gelang bei RuWa Dellwig zwar ein 2:1-Arbeitssieg, der jedoch unterm Strich etwas glücklich ausfiel und ESC Preußen musste sich mit einem torlosen Remis gegen Landesliga-Absteiger Vogelheimer SV begnügen. Bleibt für die Zuschauer also zu hoffen, dass das Spitzenspiel hält, was es auf dem Papier verspricht.
Marian Chacinski (Geschäftsführer VfB Essen-Nord) tippt den 7. Spieltag: