Im ersten Jahr hatte der Forsthaus-Klub das Glück, dass dem TuS Bövinghausen mehrere Punkte abgezogen wurden, und in der vergangenen Spielzeit durfte er dankbar sein, dass es mit der DJK Spvgg. Herten und RW Barop zwei noch schwächere Mannschaften gab.
„Wir haben die Klasse gehalten, nach dem Wie und nach dem Warum fragt jetzt keiner mehr. Es waren nervenaufreibende Sonntage“, sagt Erles Trainer Hartmut Scholz rückblickend. „Wenn man berücksichtigt, welche Probleme wir vor und auch während der Saison hatten, kann man sogar zufrieden sein, den Klassenerhalt geschafft zu haben.“ Der ohnehin nicht große Kader reduzierte sich im Laufe der Monate immer mehr. Alleine in der Hinrunde brachen neun eingeplante Spieler weg. Der ESV 08 musste deshalb einige Nachwuchsleute hochziehen.
In diesem Jahr haben die Erler frühzeitig mit der Personalplanung begonnen und erstaunliche Ergebnisse erzielt. Für Aufsehen sorgte der Spielverein vor allem mit der Verpflichtung von vier Akteuren des Landesligisten SSV Buer. Auch Benedikt Vorholt und Torhüter Tobias Zimmer, zwei unumstrittene Stammspieler an der Löchterheide, gingen freiwillig eine Spielklasse zurück.
Sie brauchen nicht zu befürchten, dass sie sich in Erle von ihrer Bartpracht trennen müssen. „Solange sie beim Laufen nicht darüber fallen, ist alles in Ordnung“, sagt Hartmut Scholz mit einem Schmunzeln. „Auf die Zugänge aus Buer darf man sich freuen, aber auch die anderen Neuen werden uns mit Sicherheit einen Schritt nach vorne bringen.“
Vom Nachbarn Westfalia 04 haben die Erler mit Jens Rettinghausen und Valentin Zimmermann zwei erfahrene Leute über den Rhein-Herne-Kanal lotsen können. Hartmut Scholz freut sich außerdem über zwei Rückkehrer. Francesco Schmidt und Daniel Broll tragen nach einem Jahr bei der Spvgg. Middelich-Resse wieder grün und weiß.
Mit dem Abstiegskampf wollen die Erler künftig nichts mehr zu tun haben. „Angesichts des verbesserten Kaders wird diesmal niemand nur mit dem Klassenerhalt zufrieden sein“, betont der 50 Jahre alte Coach. „Wir dürfen aber auch nicht so vermessen sein und eine Platzierung im oberen Tabellenbereich erwarten. Die neue Mannschaft muss sich erst noch finden.“
Abstiegskampf soll Geschichte sein Hartmut Scholz will sich nicht nur tabellarisch verbessern, sondern mit seinem Team auch fußballerisch überzeugender auftreten, um die eigenen Zuschauer begeistern zu können. „Wir haben ganz bewusst einen Cut gemacht, er war auch dringend erforderlich“, sagt er. „Jetzt liegt es an uns, aus den guten Voraussetzungen etwas zu mehr zu machen als in den beiden vergangenen Jahren.“