Dabei glaubte kaum noch einer in Frohnhausen, auch diese Saison die Chance zum Aufstieg in die Landesliga zu bekommen. Die Relegationsrunde vergangenes Jahr schlauchte das Team von Trainer Issam Said. Das letzte von drei Relegationsspielen wurde erst Mitte Juni ausgetragen. Da blieb wenig Zeit zur Regeneration, bis die Vorbereitung Anfang Juli schon wieder auf dem Programm stand. Saids Mannschaft vermasselte deshalb den Ligastart ein wenig, gab sich jedoch nicht auf und kam noch einmal an die oberen Ränge heran.
Am 24. Spieltag erklomm der VfB dann den zweiten Tabellenplatz, der zur Relegation berechtigt, und sollte diesen bis zum Ende nicht mehr hergeben. Frohnhausens Trainer sprach ein großes Kompliment an seine Elf aus: "Nach dem Start waren wir nicht gut dabei, wir haben aber eine sehr gute Rückrunde gespielt. Die Jungs haben sich das verdient. Damit hat keiner mehr gerechnet." Deshalb freut er sich auch - trotz der schlechten Erfahrungen - auf die Relegation.
Im vergangenen Jahr musste Frohnhausen insgesamt drei Relegationsspiele bestreiten. Das erste gegen den SV Emmerich-Vrasselt wurde erst im Elfmeterschießen entschieden. Abdoul Semmo, Christian Suckow und Samuel Mouelle Koulle verwandelten und sorgten für den 3:1-Sieg. Das zweite Spiel gegen den diesjährigen Oberliga-Niederrhein-Aufsteiger FSV Vohwinkel verloren die Essener dann aber mehr als unglücklich: Erst ein Freistoßtor in der Nachspielzeit der Verlängerung sorgte nach mehr als 120 Minuten für die Entscheidung.
Eigentlich war der Traum danach ausgeträumt, doch aufgrund besonderer Umstände musste ein drittes Spiel ausgetragen werden. Hätte Rot Weiss Ahlen nicht die Lizenz für die Regionalliga erhalten, wäre Frohnhausen durch den 2:1-Sieg gegen den ASV Süchteln trotzdem in die Landesliga aufgestiegen. Doch es sollte anders kommen. Ahlen blieb in der Regionalliga und der VfB in der Bezirksliga.
Trotz dieser fast schon traumatischen Erlebnisse kann Said die anstehende Relegation kaum erwarten: "Die Mannschaft hat sich das verdient." Auch wenn er zugeben muss: "Eine Relegation ist immer eine mental brutale Aufgabe. Man muss an diesem einen Tag sein Bestes abrufen - sonst ist man raus." Er ist aber auch guter Dinge, dass seine Elf das Trauma dieses Jahr überwinden kann: "Ich denke, dass wir aus dem vergangenen Jahr gelernt haben."
Die erste Partie bestreiten die Essener am Mittwochabend um 19.30 zuerst bei der DJK/VfL Giesenkirchen aus Mönchengladbach. Ganz zufrieden ist Said mit der Ansetzung nicht: "Auswärts in Mönchengladbach. Da fahren wir 80 bis 90 Kilometer. Viele müssen arbeiten. Ich muss erst mal gucken, wer überhaupt dabei ist." Den Gegner selber beschreibt er als unangenehm: "Da laufen nur lange Kerle rum. Fast keiner ist kleiner als 1,85 Meter. Das wird auf Naturrasen keine einfache Aufgabe." An einem guten Tag, so ist sich der Coach aber sicher, werden seine Spieler die erste Aufgabe lösen können.