In der Bezirksliga heißt der haushohe Favorit in der kommenden Saison SV Scherpenberg. Mit einem noch namhafteren Kader als zuvor und mit klaren Ansagen gehen die Scherpenberger in die Spielzeit. Der erste Herausforderer kommt wohl aus Emmerich-Vrasselt. Ob weitere Mannschaften aus dem Fußballkreis Moers ganz oben mitspielen können, bleibt abzuwarten.
Die Einteilung der Bezirksliga-Staffeln ergab, dass die Mannschaften aus dem Fußballkreis Moers sich mit Gegnern aus den Kreisen Kleve-Geldern und Rees-Bocholt messen werden. Die Vereine aus dem Kreis Krefeld wie zum Beispiel der VfL Tönisberg, in der vergangenen Saison noch die Kontrahenten der Moerser Vertreter, spielen in diesem Spieljahr in einer anderen Gruppe.
Starker Kader Eines stand aber wohl schon vor der Staffeleinteilung fest. Der große Favorit auf Meisterschaft und Aufstieg heißt alleine SV Scherpenberg. Die Mannschaft aus dem Wäldchen hat ihren ohnehin schon sehr starken und namhaften Kader noch einmal spektakulär verstärkt. Auch die Zielsetzung und Wortwahl sind nach zwei Jahren des Understatements nun mehr als eindeutig.
Boris Vertkin, Peter Dudek, Bastian Paschke (alle VfB Uerdingen), Fatih Alaz (Viktoria Goch) und Ercan Sendag (Teutonia St. Tönis) kommen allesamt von Landesligisten der vergangenen Saison, wenngleich sie alle mit ihren Mannschaften abstiegen.
Für Aufsehen sorgten aber zwei andere Verpflichtungen. El Houcine Bougjdi, Bruder von Yassin Bougjdi der bereits seit Jahren für den SVS spielt, kommt vom Oberligisten 1. FC Bocholt und lief zuvor für den KFC Uerdingen unter anderem in der Regionalliga auf.
Zuletzt kam auch noch Almir Sogolj, lange Toptorjäger des VfB Homberg in der Oberliga und in der vergangenen Saison 25 mal für den FSV Duisburg in der Landesliga erfolgreich. Trainer Kay Bartkowiak stellte daher schon frühzeitig klar: „Unser Ziel ist es, als Meister aufzusteigen. Favoriten gibt es außer uns keine.“
Nicht nur wegen dieser Aussage ist Platz eins für das Starensemble der Liga praktisch Pflicht. Schaut man nach Mannschaften, die den Scherpenbergern gefährlich werden können, kommt man zwangsläufig auf Emmerich-Vrasselt. Der SVV wurde vergangene Saison in seiner Staffel Zweiter, hatte dann aber Lospech und scheiterte in der Relegation am starken VfB Frohnhausen. Der Kader blieb über den Sommer weitgehend unverändert, ist somit wohl erneut schlagkräftig und vor allem eingespielt. „Scherpenberg ist der klare Favorit. „Danach kommt für mich Emmerich-Vrasselt“, findet auch Sven Schützek, Trainer von Fichte Lintfort. Er schaffte in der vorletzten Saison mit dem SV Hönnepel-Niedermörmter II den Landesliga-Aufstieg.
Neuanfang in Goch In der Bezirksliga-Saison traf er auf viele Vereine aus der Gruppe der kommenden Saison, kennt die Liga also sehr gut. Er fügt an: „Darüber hinaus sehe ich noch den Hamminkelner SV und eventuell den RSV Praest und Viktoria Goch. Bei Goch gab es allerdings nach dem Landesliga-Abstieg einen Neuanfang. Mal sehen, was sie so auf die Beine stellen.“
Auch Tim Wilke von Bezirksliga-Aufsteiger MSV Moers sagte unlängst bei der Mannschaftsvorstellung: „ Ich glaube, dass Mannschaften wie Scherpenberg, Viktoria Goch oder Emmerich-Vrasselt ganz oben sein werden.“
Gespannt sein darf man, ob es neben Scherpenberg noch eine weitere Mannschaft aus dem Fußballkreis Moers in die Spitzengruppe schaffen wird. Die besten Karten haben da wohl Fichte Lintfort oder der GSV Moers. Bei Fichte hat Sven Schützek nach seit seinem Amtsantritt vergangenen Sommer mittlerweile seinen Bezirksliga-Aufstiegskader aus Hönnepel-Niedermörmter wieder weitgehend zusammen. Phasenweise, insbesondere zu Beginn der Rückrunde, zeigten die Lintforter starke Leistungen. Gelingt es, diese konstant abzurufen, sind sie auch ein Kandidat für das obere Tabellendrittel.
Der GSV Moers wurde in der vergangenen Saison immerhin schon Fünfter. Für ganz oben fehlte aber auch den Grafschaftern die Konstanz. Zudem verloren sie insbesondere in der Hinrunde fast alle Spiele gegen die Spitzenmannschaften. In der Rückserie zeigte sich der GSV verbessert, sammelte insgesamt wie auch gegen die Spitzenteams mehr Punkte als noch vor der Winterpause. Daran wollen die Moerser anknüpfen und hätten dann durchaus das Potenzial eine der positiven Überraschungen zu werden.