Sowohl der VfL Schwerte als auch der VfB Westhofen hatten in den letzten Wochen einen Lauf - beide Schwerter Clubs holten aus den vergangenen vier Ligapartien jeweils starke zehn Punkte. Trotz dieser Serie seines Teams zeigte sich Jörg Silberbach nicht unglücklich über die jüngste Fußballpause in den Amateurligen. "Die hat uns gut getan", sagte der VfL-Trainer im Vorfeld des heutigen Derbys (Anstoß: 19 Uhr, Stadion Schützenhof). Man habe "ein bisschen regenerieren" und im Training an "einigen Feinheiten" arbeiten können, gerade im spielerischen Bereich bestehe bei seiner Mannschaft ungeachtet der jüngsten Ergebnisse noch Luft nach oben. Aktuell rangiert der VfL mit 17 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz.
Westhofens Auferstehung
Silberbachs Gegenüber konnte sich dagegen ganz und gar nicht mit der "Zwangspause" anfreunden. "Wenn man, so wie wir zuletzt, einen kleinen Lauf hat, stört das natürlich", sagte Michael Kalwa. Der sah seine Befürchtung, dass sein Team dadurch aus dem Rhythmus gebracht werden könnte, beim letzten Dienstags-Training bestätigt. Beim darauffolgenden Mal habe die Trainingsleistung allerdings wieder gestimmt, betonte der VfB-Trainer. Für den neutralen Beobachter mutete der jüngste Westhofener Lauf sicherlich etwas überraschend an. Nach sieben Spieltagen hatten die Blau-Weißen, am Ende der vergangenen Saison immerhin Achter, nur einen einzigen Punkt auf der Habenseite. Resultat dieses schwachen Saisonstarts war der letzte Tabellenplatz.
Doch seit dem 8. Spieltag, als man durch einen 2:0-Erfolg gegen Gevelsberg endlich den ersten Dreier der Saison einfahren konnte, läuft es für den Schwerter Stadtteilclub. Mittlerweile hat man sich bis auf Platz zehn vorgearbeitet. Für Jörg Silberbach kommt dieser Umstand jedoch nicht aus heiterem Himmel. "Ich war eher überrascht, dass der VfB zu Beginn so weit unten stand", so der Coach des heutigen Gegners. Am Freitagabend erwartet Silberbach einen "starken Gegner" und ein enges Spiel, "hoffentlich mit dem besseren Ende für uns". Kalwa dagegen lobt "das starke Kollektiv" des "gefestigten" VfL und rechnet genau wie sein Gegenüber mit einer "intensiven Partie".
Schwerte-Derby lockt Zuschauer an
Dass diese bereits am heutigen Freitagabend unter Flutlicht und nicht am Sonntagnachmittag stattfinden wird, dürfte indes einige Zuschauer mehr als gewohnt anlocken. Dazu kommt der Umstand, dass dieses Stadtduell nicht in Konkurrenz treten muss mit einem anderen, noch etwas bedeutsameren Derby - am Sonntag um 15:30 Uhr duellieren sich Borussia Dortmund und der FC Schalke 04. Silberbach rechnet daher mit "ungefähr 250 Leuten", die den Weg an die Schützenstraße finden werden.
Auch für Michael Kalwa gibt es nur wenige Gründe, die die fußballbegeisterten Schwerter Einwohner von einem Besuch des heutigen Derbys abhalten könnten. "Die Atmosphäre solcher Duelle ist unter Flutlicht doch immer besonders schön", so der Westhofen-Coach. "Wenn ich nicht direkt involviert wäre in dieses Spiel, würde ich auf jeden Fall hinfahren heute Abend!"