Sie haben mit Ihrer Mannschaft eine überragende Serie hingelegt. Wohin kann der Weg in der Bezirksliga nun führen?
Kupferschmidt: Für eine Zweite Mannschaft, die eigentlich auf die Jugend baut und finanziell nichts zu bieten hat, kann es nur um den Klassenerhalt gehen. Zumal ich denke, dass es in einer 17er-Gruppe und vier Absteigern sehr schwer wird. Wir müssen einfach mal schauen, wie wir uns da zurecht finden. Dabei sind wir aber natürlich auch vom Verletzungspech der 'Ersten' abhängig.
Wie ist bei den überschaubaren Mitteln denn eine so souveräne Saison zu erklären?
Kupferschmidt:Jetzt muss ich sagen, dass ich mit Oliver Mette und Marcel Schaup natürlich auch zwei erfahrene Leute mit Landesliga-Erfahrung im Kader hatte sowie einige gute, junge Spieler, die vor allem eine unheimliche Konstanz gezeigt haben. Das war sicherlich nicht zu erwarten, vor allem da ich in der Winterpause noch drei Akteure an die Landesliga-Mannschaft abgeben musste, weil die mit Verletzungspech zu kämpfen hatten. Ich hätte selbst nicht mit dem Aufstieg gerechnet. Wir sind aber zum Glück weitestgehend von Verletzungen verschont geblieben und haben vor allem die Duelle gegen die direkten Konkurrenten gewonnen. Dass wir aber am Ende mit zwölf Punkten Vorsprung vorne stehen, hat mich auch überrascht.
Dabei war die Defensive Ihr Prunkstück. Wie wird der Kader in der kommenden Spielzeit ausgerichtet sein?
Kupferschmidt: Ja, das stimmt mit nur 26 Gegentoren war das ganz klar, aber da wir eigentlich auch ohne gelernten Stürmer auskommen mussten, ist das umso beachtlicher. Zum Beispiel Christoph Scheele, der auf der linken Abwehrseite 18 Tore erzielt hat, damit war natürlich nicht zu rechnen. Und auch Florian Jahns, der dann ja ab der Winterpause die Erste Mannschaft verstärkt hat, ist eigentlich gelernter Mittelfeldspieler. Aber ich habe schon vorher gesagt, dass derjenige, der die wenigsten Treffer kassiert, am Ende ganz oben steht. Für die kommende Saison bleibt unser Stamm komplett erhalten, wir werden keine Abgänge haben. Zugänge gibt es auch schon, aber da warte ich lieber noch bis zum 30. Juni, bevor ich etwas bekannt gebe.
Nun sagen Sie, es wird für Ihre Mannschaft gegen den Abstieg gehen. Welche Teams sehen Sie denn als Hauptkonkurrenten im Existenzkampf?
Kupferschmidt: Da will ich natürlich niemandem zu nahe treten. Ich denke, dass bei vier Absteigern zwei Drittel der Liga lange zittern müssen. Es wird wahrscheinlich auch nicht wieder passieren, dass eine Mannschaft zurückzieht, wie jetzt der VfB Essen-Nord oder der ESC Preußen nahezu komplett auseinander fällt, RuWa Dellwig solche Probleme bekommt. Vorne werden, denke ich, Mannschaften wie Haarzopf, Kray 04 und TuS Helene spielen. Das hätte ich auch nicht gedacht, dass ich mit denen bald in einer Liga agiere, oder mit dem FSV Kettwig...
Trotz der erfolgreichen Saison sah es aber zwischenzeitlich nicht danach aus, dass Sie die Mannschaft auch weiterhin betreuen werden. Sind die Unstimmigkeiten mit dem Vorstand inzwischen bereinigt?
Kupferschmidt: Es ist relativ spät geworden, bis wir die Verlängerung meines Vertrags klar gemacht haben. Das war mit Sicherheit von beiden Seiten nicht optimal. Ich hätte auch das Gespräch suchen können. Für den Vorstand war es klar, dass wir weiter machen. Da wurde das Augenmerk einfach auf andere Dinge gerichtet, vor allem den Verbleib der Ersten Mannschaft in der Landesliga. Aber das ist jetzt alles geklärt.