Nach dem Schlusspfiff war Krays Trainer Mario Salogga geladen: "Der Schiedsrichter war der einzige Mann auf dem Platz, der kein Bezirksliganiveau hatte. Und das mit Abstand." Oft hat der Unparteiische in der Partie bei seinen Entscheidungen daneben gelegen. Mit wachsender Spieldauer entglitt dem Referee das Spiel immer mehr. Sieben Minuten Nachspielzeit, in der Mohamed El Said zum 5:5 traf, taten ihr Übriges.
Aber auch Gäste-Coach Oliver Vössing war mit der Schiedsrichter-Leistung nicht einverstanden, musste sogar auf die Tribüne. "Der Schiedsrichter war der schlechteste Mann auf dem Platz. Eine Fehlbesetzung. Auch wenn man das nicht immer so deutlich sagen sollte, das war über seinem Limit", monierte der Coach des TuS. Die Verbannung auf die Tribüne resultierte aus einer eigentlich eher harmlosen Aussage. "Ich habe ihm nur gesagt, dass das Spiel für ihn wohl etwas zu schnell ist", machte Vössing deutlich.
"Im Nachhinein sind wir selber Schuld"
Schlussendlich hatte der Übungsleiter der Westler deutlich mehr Grund zur Freude als sein Gegenüber. Nach zweimaliger Führung durch El-Said drehten die Krayer die Partie und lagen nach der Roten Karte für Björn Schraven jeweils 4:2 und 5:3 in Front. Nachdem Krays Felix Scheider bereits drei Mal getroffen hatte zog El Said nach und erzielte sein drittes und wichtigstes Tor für Essen-West in dieser Partie nur Sekunden vor dem Abpfiff.
"Im Nachhinein sind wir selber Schuld, dass wir hier fünf Gegentreffer bekommen haben, aber es ist schon bitter, wie die Situation zu Stande gekommen ist und wieviel Unruhe drin war. Der Schiedsrichter war nicht Herr der Lage", machte Salogga deutlich. "Trotzdem waren wir klar die bessere Mannschaft. Wenn einer Fußball gespielt hat, dann waren wir das. Nachher haben wir uns von der Hektik anstecken lassen. Das 5:4 dürfen wir nie bekommen, wir vergeben einen Elfmeter und drei Hundertprozentige. Dann sind die mausetot. Aber so ist Fußball."
Kray verpasst den Sprung an die Tabellenspitze
Saloggas Trainerkollege Vössing war einfach nur überglücklich. "Unter dem Strich, wenn man das 5:5 in der 95. schießt, ist man einfach überglücklich. Wir waren in Unterzahl, haben alles riskiert und zum Schluss teilweise nur noch mit zwei Mann verteidigt", freute sich Vössing. "Es zeigt, welche Moral die Mannschaft hat, welchen Fitnesszustand die Jungs besitzen und deswegen sind wir wohl noch mit einem Unentschieden rausgekommen."
Durch das Remis verpassten die Krayer, die mit Marvin Grumann und Markus Wolf zwei feste Bestandteile der ersten Mannschaft in der Startelf hatten, die Rückeroberung der Tabellenspitze, die nun das Team des VfB Frohnhausen inne hat.