Dabei sah es zunächst so aus, als ob die Gäste die drei Punkte von der Tulpenstraße entführen könnten. Gökhan Türk (41.), Blerim Hysenlekaj (43.) und Manuel Schulitz (57.) schossen nach dem frühen Rückstand durch David Möllmann (10.) eine 3:1-Führung raus.
Andre Schoof, Co-Trainer des MSV, bilanzierte, dass "wir über 60, 65 Minuten die klar spielbestimmende Mannschaft waren". Das Entstehen des 3:1 sollte allerdings indirekt für den Wendepunkt sorgen. Vor der Situation, die zum Treffer führte, lag ein BWO-Akteur am Boden, woraufhin Torwart Efe Özkan unter Bedrängnis eines MSV-Spielers den Ball ins Aus schoss. Die Gäste spielten den Ball aber nicht zurück, sondern erzielten ihren dritten Treffer. Eine Aktion, die BWO-Trainer Thorsten Möllmann echauffierte: "Ich habe noch nie so eine unfaire Mannschaft erlebt. Weil unser Spieler verletzt auf dem Boden lag, spielte unser Torwart den Ball klar und deutlich ins Aus. Während meine Spieler darauf warteten, den Ball zurückzubekommen, griffen die Mülheimer an und machten das Tor. So etwas ist unterste Schublade und einfach nur beschämend."
"Beschimpfungen vom untersten Niveau und Menschenschlag"
Nach dem Treffer erhitzten sich die Gemüter. Ein Umstand, mit dem die junge Gästemannschaft offensichtlich nicht zurechtkam. "Es fielen von Blau-Weiß-Seite mehrere Beschimpfungen vom untersten Niveau und Menschenschlag in Richtung unserer Fans, die sich zunächst ruhig verhielten. Aber wenn man über einen längeren Zeitraum von den anderen so beschimpft und angepöbelt wird, unter anderem auch vom gegnerischen Co-Trainer, muss man sich irgendwann auch mal dagegen wehren", äußerte Schoof.
Auch Möllmann räumte ein, dass es nach dem umstrittenen Treffer hoch her ging. Gleichwohl hat der BWO-Coach eine andere Sicht der Dinge. "Ich wurde schon vor dem Spiel von den Mülheimer Zuschauern beschimpft. Nach dem Tor zum 3:1 gab es natürlich richtig Theater. Dieses ging von beiden Seiten aus. Der Schiedsrichter hat einem unserer Ersatzspieler und einem Betreuer des Gegners Gelb gegeben. Die Mülheimer brauchen sich nicht beschweren, denn durch diese unfaire Aktion wurden die Gemüter erst erhitzt. Wenn man behauptet, unsere Fans seien vom untersten Menschenschlag, sollten sich die Mülheimer Zuschauer fragen, ob sie besser in eine Geisterbahn als auf einen Fußballplatz gehören", polterte Möllmann.
Schoof hingegen stellte die Situation gänzlich anders dar: "Der Blick aller Beteiligten lag in dieser Situation auf der anderen Spielhälfte. Erst nach dem Tor wurde bemerkt, dass da ein Spieler von BWO verletzt am Boden lag. Ich weiß jedenfalls nicht, wer hier auf der Geisterbahn sitzt."
Die Gastgeber kamen mit den Emotionen anschließend besser klar. Neuzugang Klaus-Peter Müller (69.) und Ümit Ertural in der 80. Minute glichen für die Gastgeber aus. Am Ende konnten die 07er nach Aussage von Schoof noch froh sein, "den Punkt noch mitgenommen zu haben."
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