Von Beginn an setzte die Krämer-Elf den Gast von der Dörwerstraße unter Druck, ließ aber die nötige Durchschlagskraft vor dem Tor vermissen. So kam das 1:0 durch Torjäger Sven Landherr auch etwas überraschend (24.). Danach fiel auch die letzte Verunsicherung der Mannschaft um Routinier Sascha Siebert ab. Das Team erspielte sich in Folge gute Möglichkeiten, von denen Sven Landherr die größte etwas leichtfertig vergab (38.).
Konnte zufrieden nach Hause gehen: Die Beobachter vom Netter "Meckerhügel"
Bis zu diesem Zeitpunkt waren Torchancen für Gäste Mangelware. Bis zum Abpfiff kam es insgesamt nur zu zwei mageren Schussversuchen in Richtung Netter Tor. Vor allem darin sah anschließend Osmanlispor Coach Eşres Emre die Ursache für die deutliche Niederlage seiner Mannschaft: „Wir waren offensiv ganz schwach und haben im Mittelfeld viel zu wenig gearbeitet“. Dass es bis zur Halbzeit keine weiteren Gegentreffer gab, lag vor allem an der zumindest bis zu diesem Zeitpunkt relativ stabilen Defensive. Das sei aber auch das einzig Positive gewesen, gab der enttäuschte Trainer anschließend zu Protokoll.
Die zweite Hälfte begann genau wie die erste: Die Sportfreunde glänzten immer wieder durch Ballgewinne durch das kompakte, von Patrick Brokop, gut organisierte Mittelfeld, während sich die Gäste tief in ihre eigene Spielhälfte zurückzogen. Diesmal dauerte es aber nur zwei Minuten bis der Ball im Netz des undisziplinierten Osmanlispor-Keeper Dogan zappelte. Michael Kleins verunglückten Fernschuss brauchte Jens Lehmann nur noch über die Linie drücken (47.).
Ein Torwart sieht "Rot": Osmanlispors Keeper Dogan (r.) ließ sich zu einer Tätlichkeit hinreißen.
Danach war die Partie praktisch gelaufen. Osmanlispor warf alles nach vorne, blieb aber harmlos und ohne Ideen. Lediglich der technisch versierte Lokman Bayrak zeigte an diesem Tag Bezirksliga-Niveau, fand aber kaum Anspielstationen und lief sich immer wieder in der dicht gestaffelten Defensive der Netter fest. So war das 3:0, wiederum durch Sven Landherr, nur die logische Konsequenz der Überlegenheit der Mannschaft vom Hallenbad (60.).
Der Sieg hätte durchaus noch höher ausfallen können, aber weitere Chancen blieben ungenutzt.
Trauriges Finale war die Rote Karte gegen Osmanlispor- Schlussmann Dogan. Nach dem Abpfiff ließ er sich zu einer Tätlichkeit hinreißen und erhielt folgerichtig den Roten Karton.