Die Aufstiegseuphorie, mit der Hedefspor Hattingen in die Spielzeit gestartet war, scheint längst verflogen. Der triste Bezirksliga-Alltag hat die Hattinger längst eingeholt – glanzvoll sieht irgendwie anders aus. Drei Mal liefen die Hattinger bislang auf, zwei Mal verließen sie den Platz mit hängenden Köpfen. Einziger Lichtblick bislang: Das Auftakt-Remis (2:2) gegen den Geisecker SV. Der wiederum „schimpft“ sich mittlerweile Liga-Primus, hat mit dem TuS Stockum am Sonntag allerdings einen harten Brocken vor der Nase.
Die Hedefspor-Kicker marschieren indes schnurstracks auf ihr erstes Bezirksliga-Derby zu, sie sind Gast der SG Welper, das Althoffstadion wartet. Die Welperaner gehören durchaus zu den positiven Überraschungen der noch jungen Spielzeit. Neun Punkte hat das Team von Ex-Profi Peter Kursinski – der in den 70er Jahren zehnmal für den VfL Bochum stürmte – bereits gesammelt. Erst ein Gegentor steht auf dem Konto der SGW. Mit dem "letzten Aufgebot" (O-Ton Kursinski) schlug die Elf sogar den großen Meisterschaftsfavoriten TuS Ennepetal.
Dass der Erfolg handfeste Gründe hat, und kein Zufallsprodukt ist, ist für den Übungsleiter offensichtlich. "Wir haben zum Saisonbeginn unser System verändert. Jetzt denken alle auch nach hinten", so Kusinski, der dennoch weiterhin das Saisonziel "50 Punkte" ausgibt. "Welcher Platz dann am Ende herausspringt, ist mir egal". Dementsprechend wollen die Gastgeber im Derby - trotz der eindeutigen Tabellenkonstellation - auch nicht die Favoritenrolle annehmen. "Der Ausgang ist völlig offen", glaubt Kursinski.
Doch die Bilanz spricht deutlich für die SG Welper, die Hedefspor in den letzten Jahren bei Stadtmeisterschaften und weiteren Aufeinandertreffen nie eine echte Chance gelassen hatte. "Die sind total verunsichert", ahnt der Übungsleiter, der am Sonntag aber erneut mit einem dünn besetzten Kader antreten muss.
Nachdem TuS Ennepetal vor zwei Wochen in Welper stolperte, wird an der Bremenstraße jetzt zum Großangriff geblasen, der TSK Hohenlimburg ist vorgewarnt, nicht zuletzt durch den überzeugenden 3:1-Erfolg der Ennepetaler gegen den Türkischen SV. Der nächste „Dreier“ ist das erklärte Ziel von Coach Horst Freund und seiner Elf – egal ob Heimrecht oder nicht. Die drei Punkte sollen nach dem Gastspiel in der Volmestadt auf dem Konto der Ennepetaler stehen. Sagt sich einfach, spielt sich schwer…
Schwer wird der fünfte Aufmarsch auch für den ambitioniert gestarteten FSV Witten 07/32. Im Wullenstadion wird am Sonntag der TSV Fichte Hagen vorstellig, also keine wahrlich einfache Aufgabe für die Hausherren um Coach Jens Vogt. Immerhin sind die Volmestädter punktgleich mit Geisecke an der Ligaspitze angesiedelt. Auch die jeweiligen Tordifferenzen sprechen Bände: Fichte traf zwölf Mal, bei drei Gegentreffern, die Offensiv-Abteilung des FSV bringt es „gerade Mal“ auf fünf Treffer - die Abwehr wurde allerdings schon sieben Mal überlistet. Die Frage nach dem Favoriten sollte also geklärt sein. Sollte… Den 5. Spieltag tippt Peter Kursinski (Trainer SG Welper)