Auch wenn es immer noch zu solchen Sprüchen kommt, für Marc Varbelow gehören sie aber auf den Bochumer-Fußballplätzen zum Alltag. Der Trainer der ersten Mannschaft der PSV selbst ist schließlich auch kein Polizeibeamter. „Die gesunde Mischung zwischen Polizeibeamten und Zivilisten macht es aus und ist für das Auftreten auch sehr wichtig.“ Dass der Verein allein seines Namens wegen anders betrachtet wird, sei aber selbstverständlich. Im Endeffekt ist es schließlich immer noch ein Polizeiverein. „Deshalb ist es für den Verein nötig, mit viel Disziplin in solche Situationen zu gehen“, weiß Varbelow.
"Wir sind wie jeder andere Verein"
Für Dietmar Lehmkuhl gerät dieses Denken schon längst in den Hintergrund: „Eigentlich sind wir wie jeder andere Verein, nur dass Polizisten bei uns mitspielen. Derzeit spielen nur noch knapp ein Drittel Polizeibeamte in den Seniorenmannschaften“, berichtet der Geschaftsführer der Fußballabteilung. Doch er weiß auch, dass es früher ander aussah: „Unsere Platzanlage liegt an der Castroper Straße. Hier war zu Gründungszeiten auch die Ausbildungsstätte für die Polizei und es spielten fast nur Ausbildungskräfte im Verein. Jetzt ist es eigentlich Usus, dass mehr Zivilisten als Beamte Mitglied sind.“, erzählt Lehmkuhl.
Polizeidienst hat Nachteile
Eine Kehrseite gibt es für Varbelow als Coach dennoch: „Manche Spieler sind in Hundertschaften tätig. Die Einsätze gehen halt vor. Wir probieren zwar immer, das zu verschieben, doch meistens fehlen uns dann diese Spieler. Ebenso wenig förderlich ist es, wenn Spieler Spätdienst haben. So leidet natürlich die Trainingsbeteiligung darunter“, erklärt Varbelow.
Seit Varbelow vor einigen Jahren das Traineramt übernommen hatte, gab es keine nennenswerte Vorfälle. „Sprüche, wie 'Scheiß Bullen' sind nichts besonderes mehr. Man stichelt auf dem Platz halt auch so gegeneinander“, findet der 38-Jährige. Doch Lehmkuhl merkt schmunzelnd an: „Mancher Schiedsrichter scheint bei uns mit allen Statuten genauer halten zu wollen als bei anderen Vereinen. Wir müssen alles genau und präzise ausführen. Das fällt schon auf.“