Das verlorene Auswärtsspiel vor rund einer Woche beim Tabellenletzten Heisinger SV (2:4) zog bereits erste personelle Konsequenzen nach sich. Co-Trainer Peter Löffler, der den urlaubsbedingt fehlenden Cheftrainer Frank Sous beim HSV vertrat, stellte unmittelbar nach dem Spiel sein Amt zur Verfügung. "Die fehlende Einstellung und die Arroganz, die das Team an diesem Tag an den Tag gelegt hat, waren der Auslöser für Peters Rücktritt", erklärt Frintrops Vorsitzender Stefan Köther. Die Roten Karten für Kapitän Timo Sous und Sascha Katzke waren das i-Tüpfelchen auf einem katastrophalen Auftritt der Frintroper.
Sous-Abgang bereits im Winter?
Nach RS-Informationen gibt es Unstimmigkeiten zwischen einem Teil der Mannschaft und Trainer Frank Sous, die in der Vorwoche zum Abbruch einer Trainingseinheit geführt haben sollen. Die Tage von Sous am Wasserturm dürften bald gezählt sein, da sich der Verein bereits um einen Nachfolger bemüht. Gegenüber RevierSport erklärte der Adler-Coach, dass er zum Ende der Saison sein Amt definitiv niederlegen werde. Einen vorzeitigen Abschied zur Winterpause schließe er ebenfalls nicht aus. "Wir müssen schauen, wie es im Winter weitergeht. Wenn der Verein die Möglichkeit hat, frühzeitig einen neuen Trainer zu finden, bin ich auch bereit, eher zu gehen. Das werde ich in den nächsten Tagen mit dem Vorstand besprechen", sagt Sous, der seine sechste Saison als Trainer der Grün-Weißen absolviert.
Dass es zu Diskrepanzen zwischen ihm und den Spielern gekommen ist, wollte Sous nicht bestätigen. Der ursprünglich geplante Rücktritt zum Ende der laufenden Saison sei in erster Linie beruflichen Gründen geschuldet. Gleichwohl wollte er nicht verneinen, dass es Probleme gebe. "Die Mannschaft tritt nicht so auf, wie wir uns das vorgestellt haben. Das hat Gründe. Es müssen einige Dinge hinterfragt werden", räumt Sous ein.
Brenk sieht die Spieler in der Pflicht
Demnach stehen bei Sous und Adler die Zeichen eindeutig auf Abschied. Diese Erkenntnis scheint auch im Kreise der Mannschaft gereift zu sein. Mittelfeldpieler Arkadiusz Brenk, der mit seinen 25 Jahren zu den Führungsspielern im jungen Adler-Team gehört, äußerte sich ebenfalls zu der jüngsten Entwicklung am Wasserturm. "Leider stimmen einige Sachen überhaupt nicht und wir sind natürlich alle mit der Situation unzufrieden. Wenn es nicht mehr läuft, ist es vielleicht der richtige Zeitpunkt, über einen Trainerwechsel nachzudenken", meint Brenk. Die Schuld für die Misere der Frintroper mache er allerdings nicht ausschließlich am Trainer fest. "Jeder Spieler sollte sich zunächst an die eigene Nase fassen. Das gilt auch für mich, denn auch ich habe zuletzt kein gutes Bild abgegeben. Es war sehr enttäuschend, wie wir uns in Heisingen präsentiert haben. Das ging überhaupt nicht. Adler Frintrop war in der Vergangenheit immer ein Vorzeigeklub in Essen. Das sollte auch so bleiben."