Ein Tabellenführer kassiert eine heftige Packung und trotzdem ist die Laune bestens? Nur bei Adler Osterfeld. Der Sensations-Spizenreiter hatte gerade bei Blau-Weiß Oberhausen mit 2:7 (0:3) auf die Nase bekommen. Für Adler-Trainer Udo Hauner kein Problem: "Wir haben 27 Punkte gegen den Abstieg gesammelt. Wenn wir hier dann sieben Stück kriegen, geht mir das am Arsch vorbei." Gegen jederzeit klar überlegene Blau-Weiße hatten die Osterfelder keine Chance. "Wir hatten keinen guten Tag und dann kriegt man gegen die Offensive hier auch mal die Bude voll. Wer bei denen vorne spielt, das ist ja keine Bezirksliga. Eher Landesliga oder vielleicht sogar Oberliga."
Man kann nach den Eskapaden der letzten Monate von dieser Mannschaft halten, was man will. Aber kicken können sie, denn was die Abteilung-Attacke von BWO auf den Kunstrasen legte, war wirklich vom aller Feinsten. Und Hauner hatte Recht, mit Bezirksliga hatten die Kombinationen, die der selbsternannte Aufstiegskandidat Nummer Eins zeigte, kaum etwas zu tun. Bereits nach guten 15 Minuten hatte Oliver Nözel für klare Verhältnisse gesorgt. Zweimal nach bärenstarkem Kurzpassspiel. "Wenn alle an Bord sind, dann sind wir offensiv natürlich richtig stark", war BW-Coach Thorsten Möllmann mit der Leistung einverstanden. Dass es auch zwei Gegentore gab, fand der Coach dabei weniger dramatisch: "Adler hat ja nicht umsonst 27 Punkte. Es war klar, dass sie auch zu ihren Chancen kommen. Trotzdem wünsche ich mir für den Winter noch Zugänge für die Defensive."
Ertural mit Wunderheilung nach Bänderriss
Eine Verstärkung für die Offensive fand Möllmann kurzfristig in Ümit Ertural. Der Oberhausener Top-Stürmer sollte eigentlich bis zum Ende der Hinrunde ausfallen, stand gegen Adler nach offensichtlicher Wunderheilung wieder in der Startelf. "Da hat unser Physio richtig gute Arbeit gemacht", freute sich Möllmann, der gleich noch ein dickes Lob nachschob: "Ümit beisst auf die Zähne. Wenn er jetzt ausfällt und wir haben bis er wieder da ist, zehn Punkte Rückstand auf den Ersten, dann ist die Saison vorbei. Er hat starke Schmerzen, aber er hält durch, weil die Mannschaft ihn braucht."
So halten die Liricher den Kontakt nach ganz oben, während die Osterfelder den ersten Platz nach einer Woche wieder räumen mussten. Nachdem Hauner zuletzt immer wieder die Euphorie bremsen musste, kommt der Verlust der Pole-Position dem Trainer-Fuchs wohl sogar entgegen. Gibt es wohl auch nur in Osterfeld.