Auf dem Spielberichtsbogen der Partie gegen Fortuna Herne hatte der Schiedsrichter vermerkt, dass die Rückseite des Spielerpasses beschrieben war. Zur Erklärung: Die Rückseite der Spielerpässe wird nur beschrieben, wenn ein Spieler den Verein verlässt. Dort wird notiert, wann der Spieler sein letztes Spiel bestritten hat und ob die Freigabe erteilt wird. Der beschriebene Pass wird dann zum Verband geschickt. Der Verein selber darf keine Änderungen am Spielerpass vornehmen, ansonsten könnte dieser als Fälschung angesehen werden.Nun wird geprüft, ob Sylla unter diesen Umständen nicht spielberichtigt war.
Heipertz hofft auf Gnade
Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter des Vereins hatte versehentlich Syllas Pass mit dem eines wechselnden Spielers vertauscht. Als er den Irrtum bemerkte, kennzeichnete er die Stelle mit seinem Namen, Datum und Vereinsstempel um Missverständnissen vorzubeugen. "Der Spieler ist seit mehreren Jahren bei uns, es gibt gar keinen Grund dafür, dass er nicht spielberechtigt sein sollte", erklärt Kornhapens Trainer Jürgen Heipertz, der fest davon ausgeht, die Punkte zurückzubekommen: "Es ist völlig nachvollziehbar, dass die Geschichte nun geprüft wird. Aber mit normalem Menschenverstand kann man für diesen Fehler nicht der Mannschaft alle Punkte abziehen. Es wurde ja nicht versucht, eine Spielgenehmigung zu erschleichen. Vielleicht gibt es eine kleine Strafe für den Verein."
Trotzdem war die Nachricht im ersten Moment ein echter Schock für den Trainer. "Als ich davon gehört habe, bin ich fast vom Stuhl gefallen", berichtet Heipertz. Den tollen Saisonstart will sich die Mannschaft nun nicht vermasseln lassen. "Wichtig ist für uns, dass wir genauso weitermachen wie bisher und uns nicht durch diese Sache aus der Bahn werfen lassen", will der Vorwärts-Coach die Serie ausbauen. "Auf Khanfory Sylla werde ich bis zur Klärung der Sache natürlich erst einmal verzichten. Bisher haben wir vom Verband dazu noch nichts gehört."