So fielen beide Mannschaften dann auch weniger durch fairen Körpereinsatz als durch versteckte Nickeligkeiten auf, die die Stimmung noch zusätzlich anheizten.
Sportlich war vor allem die erste Hälfte wenig ansehnlich. Habinghorst hatte von Beginn an mehr vom Spiel, wirkte konsequenter und kam so in der 8. Spielminute durch Marc Olschewski zur 1:0 Führung, versäumte es im Anschluss aber die Gäste weiter unter Druck zu setzen. Im Gegenteil: Gäste-Routinier Thorsten Nilkowski löste sich immer wieder aus dem Martener Deckungsverband und trieb seine Elf nach vorne. Bis auf einen Kroll-Schuss, den VfB-Zerberus, Sven Mäder, reaktionsschnell entschärfte (15.), verpufften die Arminia-Angriffe aber allesamt spätestens an der Strafraumgrenze.
Als Nilkowski seinem verletzungsbedingten Trainingsrückstand Tribut zollen musste und nicht mehr ankurbeln konnte, verflachte die Partie zusehends und es ging mit der knappen VfB Führung in die Kabine.
Nach der Pause erwischte wiederum die Heimmannschaft den besseren Start und erhöhte in der 48. Spielminute durch Thorsten Leszcynski auf 2:0. Martens Keeper David Grochla wehrte eine Olschewski-Ecke mit beiden Fäusten nach außen ab, doch der Ball landete wieder beim dem Eckball-Schützen, der den Ball flach und scharf nach innen zog. Leszcynski reagierte am schnellsten und bugsierte das Leder aus etwa sechs Metern zur 2:0-Führung über die Linie.
Jetzt wurde der Gastgeber von Minute zu Minute nachlässiger und als in der 77. Minute der eingewechselte Thorben Zöllner mit einem Billardschuss von Pfosten zu Pfosten in die Arme von Grochla die Vorentscheidung verpasste, konnte man förmlich die wachsende Verunsicherung beim VfB spüren. Das sah auch Coach Dieter Beleijew in seiner Analyse so: „Da muss man den dritten Treffer machen und dann ässt man sich anschließend noch das Spiel aus der Hand nehmen“, bilanzierte er verärgert.
Doch auch der Habinghorster Trainer blieb am heutigen Tag nicht fehlerfrei. Kapitän Gordon Schwarze war mehr als nur erregt über die taktischen Wechsel seines Trainers und machte seinem Ärger auch nach dem Schlusspfiff in der Kabine noch lautstark Luft. Anstatt die Defensive zu stabilisieren, hatte Beleijew dreimal ausschließlich offensiv gewechselt und so den Ausgleich durch Treffer von Dennis Horschig (70.) und Carsten Malten mit einem sehenswerten Fallrückzieher (80.) mit verschuldet.