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SuS Dinslaken 09 will es in dieser Saison wissen. Der Bezirksligist, in den letzten Jahren oft nur knapp am Aufstieg gescheitert, hat die Landesliga fest im Blick. Und die Vorzeichen für die Elf von SuS-Trainer Jens Grote stehen nicht schlecht. Zwar stehen die „09er“ derzeit nur auf dem zweiten Tabellenplatz, doch der Abstand auf Spitzenreiter PSV Wesel beträgt lediglich zwei Punkte und SuS hat ein Spiel weniger absolviert. RevierSport online sprach vor dem Restrundenauftakt gegen den VfB Lohberg mit Jens Grote über die Aufstiegschancen, „Psycho-Tricks“ und die Konkurrenz.
RevierSport online: Hallo Herr Grote! Am letzten Sonntag musste Ihre Mannschaft zuschauen. Die Partie bei den Weseler Zebras fiel aus. Auch der VfB Lohberg hatte spielfrei. Hätten Sie gerne gespielt?
Grote: „Eigentlich schon. Bei den Zebras zu gewinnen, ist immer schwer, aber vor dem Spiel hatten sich viele Verletzte zurück gemeldet und ich hätte einen starke Elf und auch eine gute Bank aufbieten können. Die Vorzeichen für das Nachholspiel sind aber trotzdem gut. Selbst wenn wir das Spiel verlieren sollten, blieben wir auf Tuchfühlung und durch die überraschende Niederlage des PSV gegen Bislich, würde der Rückstand auf die Spitze weiterhin bei zwei Punkten bleiben.“
RevierSport online: Wie waren Sie mit dem Verlauf der Vorbereitung zufrieden?
Grote: „Wir haben die härteste Vorbereitung seit jeher absolviert und sind körperlich topfit. Ich habe meine Spieler nicht nur in den Wald zum Laufen geschickt sondern bin einmal andere Wege gegangen. So bin ich mit den Jungs zum Beispiel Boxen gewesen. Sie sollten sehen, wie das ist, zwei Minuten an ihre Grenzen zu gehen und so Muskeln aktivieren, die sonst nicht trainiert werden. Auch wenn ich viele Verletzte hatte, die Vorbereitung verlief sehr positiv.“
RevierSport online: Wie schätzen Sie die aktuelle Stärke der Lohberger ein?
Grote: „Aktuell sind sie nicht so gut drauf. Ich war lange in Lohberg tätig und kenne das Umfeld sehr gut. Der VfB hat aktuell aufgrund einiger angeschlagener oder gesperrter Spieler nur wenig Alternativen. Ich denke wir treffen im richtigen Moment auf den VfB.“
RevierSport online: In den letzten Jahren reichte es nicht zum angestrebten Aufstieg. Warum klappt es in diesem Jahr?
Grote: „Ich habe einen breiten Kader mit enormen Potenzial. Es befinden sich nahezu 19 Spieler auf gleich hohem Niveau. So können wir Ausfälle sehr schnell kompensieren. In der Hinrunde haben wir nur 70% unseres Leistungsvermögens abrufen können, während andere Mannschaften am Limit gespielt haben.“
RevierSport online: Im Moment deutet alles auf einen Dreikampf um den Aufstieg hin. Der PSV, Ihre Elf und die „Zebras“ scheinen die besten Karten zu haben. Kann noch eine andere Mannschaft in den Titelkampf eingreifen?
Grote: "Ich denke nicht. Es läuft alles auf den von Ihnen genannten Dreikampf hinaus. Wir treten in den Top-Spielen auswärts an, aber das muss kein Nachteil sein. Wir haben auf fremdem Plätzen oft besser gespielt als zu Hause. Den PSV wird kein Gegner mehr unterschätzen und die „Zebras“ sind abhängig von ihren fünf absoluten Top-Leuten. Das sollte am Ende für uns sprechen.“
RevierSport online: Ihre Mannschaft hat erst 18 Gegentore hinnehmen müssen. Das bedeutet Liga-Spitze. Auch die Offensive kann sich mit 57 geschossenen Toren sehen lassen. Was ist Ihnen wichtiger?
Grote: „Ganz klar das Toreschießen. Nur ganz selten trete ich mit mehr als vier Defensiven an. Wir sind hinten aber sehr gut aufgestellt, so erklären sich die wenigen Gegentreffern. Meine fünf Manndecker können sich von einem Spiel aufs Nächste auf einen neuen Partner einstellen und sind enorm zweikampfstark. Hinzu kommt noch mein junger Schlussmann Dennis Stregwinski. Er hält viele Einhundertprozentige und ist ein sicherer Rückhalt. Außerdem hat er in den letzten 30 Partien nur ein einziges schlechtes Spiel gemacht. Und das haben wir 5:4 gewonnen.“ RevierSport online: Wie sieht es vor dem Duell mit Lohberg personell aus?
Grote: „Wenn ich bedenke, dass mir in der Vorbereitung fast eine ganze Mannschaft gefehlt hat, sieht es sehr gut aus. Nur Dennis Steininger wird nicht zum Kader gehören. Er kämpft seit langem mit einer Herzmuskelentzündung und leider ist an Fußballspielen nicht zu denken. Er soll erst einmal wieder ganz gesund werden. Ansonsten kann ich aus dem Vollen schöpfen, auch wenn noch nicht Alle auf ihrem Leistungszenit sind.“