Ahmet Tutal, Ihre Mannschaf wird aller Voraussicht nach komplett auseinander fallen. Wie konnte es soweit kommen?
Ich kann nicht in die Köpfe der Spieler gucken. Ich weiß nur, dass ich total enttäuscht bin. Sie trampeln alles kaputt. Ich habe gedacht, sie würden nach dem Aufstieg zur Besinnung kommen und sagen ‚Komm, wir haben uns die Köppe eingeschlagen, aber jetzt ist der Erfolg da und wir vergessen alles.’ Es gibt immer Probleme, aber deswegen muss man nicht alles kaputt machen.
Sie stellen sich eindeutig auf die Seite von Josef Wiedenau. Wieso?
Weil kein Verein so etwas dulden kann. Ich habe kein Verständnis dafür, dass die Spieler in der entscheiden Phase plötzlich das Training boykottieren und den gemeinsamen Erfolg gefährden. Sie haben alles bekommen, was man ihnen versprochen hat, aber trotzdem benehmen sie sich kindisch. Was Josef Wiedenau nach dem Spiel gegen Vierlinden gemacht hat, war übertrieben, obwohl er damit nur den Spieler schützen wollte. Aber jeder macht Fehler und jeder hat Defizite. Und wer danach sucht, wird immer welche finden. Aber ihm jetzt die Pistole auf die Brust zu setzen und zu erpressen, das geht nicht.
Sie planen also mit einer neuen Mannschaft. Wie weit sind die Überlegungen fortgeschritten?
Es werden genug neue Leute kommen. Viele haben wir schon, aber wir freuen uns über jeden, der mit vollem Einsatz für Viktoria Wehofen spielen will. Es ist natürlich schwer für mich, weil wir wieder von vorne anfangen müssen, aber ganz ehrlich: Die aktuellen Spieler sollen machen, was sie wollen. Welcher Verein soll die noch nehmen, ohne irgendwann dieselben Probleme zu bekommen?